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Zum Ende der Seite springen Besuch Schlosspark Babelsberg
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Besuch Schlosspark Babelsberg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Pförtnerhäuser

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Der Bericht zur Schlossbesichtigung mit Sonderausstellung "Pückler. Babelsberg. Der grüne Fürst und die Kaiserin" ist bereits hier im Forum eingestellt und nun ist, wie versprochen, der Park mit den vielen Besonderheiten "dran".

Um den gesamten Park in Ruhe zu besichtigen, der immerhin bereits seit 1875 eine Größe von 124 Hektar umfasst, benötigt man einen ganzen Tag. Der auch als "Kaiserpark" bekannte Babelsberg ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Nicht nur der Park, sondern auch der Name hat viel mit Natur zu tun. So kommt "Babel" aus dem slawischen (früher Pavelberg, Babertsberg und Boberow) und kann mit „Ort, wo es Biber gibt“ gedeutet werden. Später wurde der Name an das biblische Babel angelehnt.
Aber nun zum Park selbst. Er hatte im Laufe seiner Geschichte mehrere Zugänge, es kamen neue hinzu und andere wurden wieder geschlossen. Diese Zugänge wurden, damit nicht jeder in den Park spazieren konnte, mit Pförtnerhäusern versehen. Schönstes Pförtnerhaus, so finde ich, ist das sogenannte Pförtnerhaus I am Haupteingang von der Allee nach Glienicke/ Ecke Karl-Marx-Straße direkt am Parkplatz. Errichtet wurde der Putzbau 1842/43 im Tudorstil und erinnert an ein normannisches Kastell. Verantwortlicher Baumeister war Eduard Gebhardt und der an seiner Seite stehende Architekt Ludwig Persius. Es diente bis zum Zweiten Weltkrieg als Dienst- und Wohnraum für die Pförtner und Parkaufseher.




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16.11.2017 12:21 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Das Dampfmaschinenhaus Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Vom Pförtnerhaus I am Haupteingang von der Allee nach Glienicke/ Ecke Karl-Marx-Straße direkt am Parkplatz bin ich "runter" an die Havel und weiter Richtung Dampfmaschinenhaus, das mit seinem hohen Schornstein nicht zu übersehen ist. Es wurde nach Plänen von Ludwig Persius von 1843 - 1845
im "normannischen" Stil errichtet und so zog die technische Errungenschaft des 19. Jhs. hier ein.
Auch hier finden wir, wie am Schloss und dem bereits genannten Pförtnerhaus, eine Ausschmückung durch Zinnen, Türmchen und Erker.
Die Kessel- und Maschinenräume sowie eine Werkstatt und die Wohnung des Maschinenmeisters befanden sich im unteren Geschoss. Darüber zog Graf Hermann von Pückler (1797-1992), Hofmarschall des Prinzen Wilhelm I. und Vetter des Fürsten Pückler, ein.

Zeitgleich wurde mit der Anlage eines Bewässerungssystems unter der Leitung des Architekten und Hofbaumeisters Moritz Wilhelm Gottgetreu begonnen. Bereits im Mai 1845 wurde die erste Fontäne eingeweiht. 1865 erfolgte der Anbau einer neuen Maschinenhalle. Nun standen zur Parkbewässerung 65 PS zur Verfügung. Damit und dem Bau eines weiteren Wasserbeckens (Achterbecken) war ausreichend Wasser vorhanden. Eine der Besonderheiten war die 40 Meter hohe Fontäne (fast so hoch wie die in Sanssouci) unterhalb des Schlosses in der Havel.

Während der deutschen Teilung verlief direkt am Dampfmaschinenhaus die Sperrmauer zu Westberlin. War also nicht zugänglich und verfiel. Dazu Siehe bitte im Fred „damals und heute“ hier im Forum.

Gleich einige Fotos vom jetzigen Zustand (2017).




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Man kann auch den Weg oberhalb des Dampfmaschinenhauses entlang gehen und den Blick über selbiges und der Havel zum Jagdschloss Glienicke genießen.
Hier traf ich auf "meinen neuen kleinen blauen gefiederten Freund", dem ich auf meiner Parktour (auch im Schloss) noch öfter begegnete.





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16.11.2017 12:23 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Die künstlichen Wasserspiele mit Wilhelmsbrücke Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Vom Dampfmaschinenhaus weiter Richtung Schloss kam ich an die wieder funktionstüchtigen künstlichen Wasserspiele Pücklers, auf die ich natürlich gespannt war.
Eine kleine Quelle wird aus dem unterirdischen Wasserversorgungsnetz gespeist. Der sich durch den Park schlängelnde Bachlauf endet in einem kleinen „Stausee“, der noch aus weiteren Zuflüssen angestaut wird. Das dort gesammelte Wasser stürzt anschließend eine künstliche Felsschlucht, dem Wilhelmswasserfall, hinab. Es ist ein tolles kleines Schauspiel, das man sich auch von der über den Bachlauf befindlichen Wilhelmsbrücke anschauen kann.
Übrigens wurden als „Felsimitat“ Abfallprodukte der lokalen Ziegelfabrikation genutzt, da kein natürliches Steinmaterial vorhanden war.





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16.11.2017 12:24 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Das Schloss und seine Terrassen Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Weiter ging es zum Schloss mit seinen umliegenden "Pücklerschen" Terrassen, wie die Porzellan-, die Blaue und die Goldene Terrasse sowie die auf der Rückseite des Schlosses befindliche Voltaireterrasse.
Dazu noch einige Fotos.





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16.11.2017 12:25 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Besuch Schlosspark Babelsberg – Das Standbild des Erzengels Michael Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Direkt neben der Voltaireterrasse steht erhöht das Standbild des Erzengels Michael im Kampf mit dem Drachen. Von hier aus kommt man, weil die Treppen (abgesperrt mit Gitter) ein Unfallrisiko darstellen, nicht heran. Der Umweg am Küchengebäude vorbei ist nicht weit und schon steht man direkt vorm kämpfenden Michael. Diese wiederaufgestellte Replik soll an die im Badischen Aufstand 1848 gefallenen preußischen Soldaten erinnern. Das in gotischen Formen erschaffene Original aus rotem Sandstein steht in Karlsruhe auf dem Friedhof.
Im oberen Spitzbogenfenster befindet sich die Plastik des Erzengels Michael. Sie stammt aus der Werkstatt des Bildhauers August Kiss (Schüler von Christian Daniel Rauch).




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20.11.2017 12:52 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Besuch Schlosspark Babelsberg – Das Küchengebäude Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Direkt neben dem bereits erwähnten Standbild des Erzengels Michael steht in Sichtweite des Schlosses das Küchengebäude.
Es wurde 1859/60 errichtet und war durch einen unterirdischen Gang mit dem Schloss verbunden, um die warmen Speisen schnell zu transportieren. Mit den kleinen Türmchen an den Ecken würde das Gebäude auch als Kavaliershaus "durchgehen".




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20.11.2017 12:53 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Besuch Schlosspark Babelsberg – Das Denkmal des Fürsten Pückler Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Als nächstes bin ich vom Küchengebäude zum Denkmal des Fürsten Pückler, das in Schlossnähe am ehemaligen Standort einer Büste des Königs Friedrich Wilhelm III. seit 1977 steht. Es wurde geschaffen vom Künstler Gerhard Geyer (1907-1989) aus Halle.
Aufgestellt wurde es aus Anlass des Abschlusses der gartendenkmalpflegerischen Wiederherstellungsarbeiten am Pleasureground. Natürlich hatte es noch einen weiteren (inoffiziellen) Grund, nämlich wollte man „in Zeiten geringer Wertschätzung des „Kaiserparks“ sowie großflächiger Zerstörungen durch die Grenzsicherungsanlagen der innerdeutschen Grenze auf den besonderen künstlerischen Wert des Gartendenkmals hinweisen“.




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20.11.2017 12:54 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Besuch Schlosspark Babelsberg – Die Rosentreppe Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Die neu angelegte Rosentreppe oberhalb des Pleasuregrounds, die mit weißen und roten Rosen bepflanzt war, führt hinunter zum Seeufer mit der Fontäne (Havel-Geysir).
Der aufrechte Strahl soll einst eine Höhe von ca. 40 Metern gehabt haben und somit etwa so hoch wie der in Sanssouci gewesen sein. 1845 soll er in Babelsberg erstmals betrieben worden sein.




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Besuch Schlosspark Babelsberg – Das Kleine Schloss Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Von der Rosentreppe und Fontäne am Ufer entlang "stößt" man auf das Kleine Schloss, das inzwischen viel von seiner einstigen Schönheit "verloren" hat. Es war anfänglich ein einfaches Gartenhaus und wurde nach Entwürfen von Ludwig Persius erstmals 1833/1834 umgebaut. Der Architekt Persius gestaltete 1841/42 das Gebäude im Stil der englischen Tudor-Gotik nach detaillierten Angaben der Prinzessin Augusta um. Es diente als Wohnsitz für Friedrich Wilhelm, dem ältesten Sohn des Prinzenpaares und späteren Kaiser Friedrich III. Er zog erst nach seiner Hochzeit mit Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1858-1921) hier aus und Hofdamen sowie Gäste zogen ein.




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Besuch Schlosspark Babelsberg – Der Marstall Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Oberhalb des Kleinen Schlosses kann man schon den teilweise hinter dichtem Grün versteckten Marstall erkennen. Er wurde nach einem Entwurf von Eduard Gebhardt von 1834-1839 erbaut.
Das schlicht verzierte, um 1861 nochmals veränderte und vergrößerte Gebäude in Hufeisenform diente zur Unterbringung der Pferde und Kutschen. Das Obergeschoss enthielt Dienstwohnungen. Je näher man kommt, umso mehr sieht man den schleichenden Verfall des durch ein stabiles Notdach auf dicken Stahlsäulen geschützten Gebäudes. Hier ist noch viel zu tun. Nur wann?




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20.11.2017 12:57 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Besuch Schlosspark Babelsberg – Die Gerichtslaube Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Nächster "Halt" Mittelalter. Wie kommt die aus dem 13. Jahrhundert stammende Gerichtslaube von Berlin auf den Babelsberg, genauer gesagt auf die Lennéhöhe?
Die Berliner wollten ein neues, ein Rotes Rathaus, und so musste das alte „verstaubte“ Rathaus mit der Gerichtslaube nach 1860 weichen. Die Laube, ein zweigeschossiger quadratischer Backsteinpavilion ist zwar zum einpacken recht groß, aber als Geschenk für Kaiser Wilhelm I. genau das Richtige gewesen.
Die in "Einzelteile zerlegte“ Laube ließ der Kaiser auf bereits oben besagter Lennéhöhe 1871 nach Plänen von Heinrich Strack neu und stark verändert unter Verwendung von Originalteilen wieder errichten. Wer Interesse hat, kann sich bei „Mr. google“ gerne Ansichten vom alten Rathaus mit der Gerichtslaube zum Vergleich ansehen.

Schon von weitem sieht man die 1991/92 restaurierte rot leuchtende Gerichtslaube mit ihrer ebenerdigen offenen Halle.




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Um den Mittelpfeiler mit rundumlaufendem Relief (figürlichen Stuckkapiteln) befinden sich vier Kreuzgewölbe. Dieser runde Mittelpfeiler (wie ein Baumstamm) stand als Symbol für eine Linde (oder Eiche), unter der die öffentlichen Gerichtsverhandlungen stattfanden.




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Interessant, und deshalb möchte ich etwas genauer darauf eingehen, ist das eben genannte Steinrelief am besagten mittleren Pfeiler.
Die Schweine symbolisieren Schlemmerei und Unzucht,




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der Adler die Raubgier, (kann man glatt für eine (Weihnachts-) Gans halten),




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der Affe die Habsucht, (leider schon stark in Mitleidenschaft geraten),




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und für Hass und Zorn stehen die Sirenen.




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An einem der Außenpfeiler ist eine mittelalterliche Spottfigur, der sogenannte Kaak als Zeichen für Schimpf und Schande, in Form eines Menschenkopfes mit Vogelkörper aus Backstein zu sehen, der sich auf den ehemaligen Berliner Pranger bezieht.




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Leider kommt man nicht ins Obergeschoss, um sich das Netzgewölbe auf einer Renaissance-Säule anzusehen. Hier oben wurde damals hinter den gotischen Fensteröffnungen ein Teezimmer eingerichtet.

Weiterhin kann man an dem Gebäude einen kleinen gefesselten Mann mit Bart aus Metall entdecken. Hatte sicher abschreckende Wirkung.




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Auch hier in Sichtweite der Flatowturm.




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Und das wird das nächste Ziel meines Schlossparkrundganges.

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Besuch Schlosspark Babelsberg – Der Flatowturm Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

In Sichtweite zur Gerichtslaube, und da kommen wieder die alten von Pückler angelegten Sichtachsen ins "Spiel", steht der alles überragende Flatowturm. Zu Zeiten Friedrichs des Großen stand an gleicher Stelle eine holländische Windmühle, die 1848 abbrannte.
Errichtet wurde der bewohnbare 46 Meter hohe Turm zwischen 1853 und 1856 nach Plänen des Architekten Johann Heinrich Strack unter Leitung von Moritz Gottgetreu.
Einigen wird der Turm "bekannt" vorkommen, zumindest die, die schon mal in Frankfurt am Main waren und dort den Eschenheimer Torturm (15. Jh.) gesehen haben.
Warum der Turm nun den Namen Flatowturm bekam, ist nicht genau geklärt. Bekannt ist aber, dass der Bau des Turmes aus Einnahmen der Domäne Flatow in Westpreußen finanziert wurde.
Seitlich wurde an den Turm ein kleines "Burghaus" angebaut. Der um den Turm laufende, sternförmige trockene Wassergraben wurde einmal durch eine heute nicht mehr vorhandene Zugbrücke überspannt. Leider fehlen heute auch die aus der Festung Raststatt stammenden Kanonen auf Lafetten und die Standbilder von Landsknechten neben dem Eingang. Diese sollten den wehrhaften Charakter des Flatowturmes verstärken.
Nach 1945 kamen Einrichtungsgegenstände (wie Möbel usw.) durch Vandalismus und Plünderungen abhanden.
Da ich unter der Woche vor dem Flatowturm stand, war leider geschlossen. Nur am Wochenende ist dieser zu besichtigen. Schade.
So nur einige Fotos von außen.




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Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Vom Flatowturm bin ich wieder "runter" Richtung Havel und "stieß" auf das im Stil der deutschen Gotik errichtete Matrosenhaus. Auch das 1842 eingeweihte Gebäude wurde vom eben erwähnten Architekten Strack entworfen. Für die auffälligen Staffelgiebel gilt das mittelalterliche Stendaler Rathaus als Vorbild.
Es befindet sich heute in Privatbesitz, so ein Schild vor Ort, und kann nicht besichtigt werden.




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Besuch Schlosspark Babelsberg – Das Schwarze Meer Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Von unten an der Havel ging es wieder nach oben zum Schwarzen Meer. Es wirkt wie aus dem Lehrbuch Pücklers „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“. Mit seinen vier kleinen Inseln, den Buchten und einer variantenreichen Führung der Uferlinie wirkt das „Meer“ viel größer, da es an keiner Stelle ganz überblickt werden kann. Auch das ist Kunst!
Das geheimnisvolle Schwarze Meer wurde, nach dem es über ein halbes Jahrhundert leer und zugewachsen vor sich hin dümpelte, nach der politischen Wende wieder abgedichtet und neu mit Wasser gefüllt. Dass das gelungen ist, kann man persönlich bei einem Parkspaziergang in Augenschein nehmen.




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An dieser Stelle musste ich leider meinen Ausflug abbrechen, Smartphone sei dank. Das ist halt die gewollte grenzenlose Freiheit immer und überall erreichbar zu sein.
So konnte ich leider einige auf meinem Zettel stehende Sehenswürdigkeiten und Gartenarchitekturen
im Park nicht mehr besuchen und fototechnisch ablichten. Zumindest nennen möchte ich diese noch kurz.
Das Hofgärtnerhaus mit dazugehörenden Wirtschaftsgebäuden errichtet von 1861–1865 und das Kutscherhaus (ältestes) 1850 umgebaut.
Auf der Friedrich-Wilhelm-Höhe wurde eine Siegessäule zur Erinnerung an den 1866 gewonnenen Preußisch-Österreichischen Krieg auf Geheiß Wilhelm I. aufgestellt.
Das interessante hier ist das Material. Dazu gehen wir in der Geschichte noch ein Stück bis 1826 zurück. Aus einem großen Findling, der aus den Rauener Bergen bei Fürstenwalde an der Spree stammte, wurde eine Granitschale, die vor dem Alten Museum in Berlin steht, gehauen. Der übrig gebliebene Rest wurde teilweise für die Siegessäule verwendet.
Die ganz oben stehende bronzene Siegesgöttin wurde, so wie auch das Kapitell, nach einem Modell des Bildhauers Christian Daniel Rauch gefertigt.
Nachbildungen (vergrößert) der in den preußischen Kriegen verliehenen Auszeichnungen (Medaillen) sind im Sockelbereich der Säule angebracht.

Im Babelsberger Pleasureground leuchten schon aus weiterer Entfernung die vergoldeten Arkaden des Goldenen Rosengartens. Dazu hat sich Pückler aus dem Gartenlehrbuch von Humphry Reptons und der darin befindlichen Zeichnung des Rosengartens in Ashridge inspirieren lassen.

Heute findet man im Park fast an jeder „Ecke“ gewichtige Wegweiser, Findlinge so wie dieses Beispiel.




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Es wurde schon viel geschafft in Babelsberg, dank des Sonderinvestitionsprogramms des Bundes und der Länder Brandenburg und Berlin von 2008 – 2017. Hier wurden beispielsweise die Dächer und Fassaden des Schlosses, die Schlossterrassen, die historischen Wasserleitungen und Wasserspiele (teilweise) wieder hergestellt.
Aber es geht noch weiter. Große Aufgaben und Investitionen stehen noch bis 2030 auf dem Plan.
So müssen noch wichtige Elemente des historischen Wassersystems wiederhergestellt werden. Weiter werden nach Schließung der diesjährigen Sonderausstellung die Innenräume im Schloss über mehrere Jahre restauriert und Gebäude im Park wie der vor sich hin zerfallene mit einem Notdach geschützte dreiflügelige Marstall sowie das kleine Schloss, direkt am Ufer der Havel gelegen, saniert.



Pückler sagte einmal "denn es ist einmal meine Bestimmung, Oasen in Sandwüsten anzulegen, der ich nicht entrinnen kann."
Das hat er in Babelsberg gut hinbekommen.

Speziell zum Babelsberg sagte er 1845, ich werde " dem Babelsberge mehr Sorgfalt widmen als wenn es mein Eigentum wäre".

Sicher werde ich nochmals den Babelsberger Schlosspark besuchen.

Abschließend möchte ich noch auf ein sicher vielen bereits bekanntes Buch aufmerksam machen. „Der grüne Fürst - Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau“ von Heiz Ohff.

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20.11.2017 13:03 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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