Burgen und Schloesser
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Hallo Frank,

danke für den ausführlichen Bericht. Sehr interessant geschrieben und bebildert. Ich wollte die Burg auch schon mal besuchen.

Die Geschichte der Burg ist ja eher kurz, nicht mal 300 Jahre hat diese bestanden und das bei der Größe! Es ist schön zu sehen, das man sich bemüht die Burg auch Laien näherzubringen.

Jetzt möchte ich die Burg noch mehr sehen.

VG Mario

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12.11.2014 23:47 Mr. G ist offline E-Mail an Mr. G senden Beiträge von Mr. G suchen Nehmen Sie Mr. G in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Mario!!

Es hat sich wirklich gelohnt auf den großen Hausberg zu wandern. Ich war eigentlich zweimal oben, einmal real mit meinen Bekannten und einmal allein beim schreiben des Berichtes, da wandert man automatisch nochmal mit.
Der von mir beschriebene Weg ist nur einer von mehrereren. Für gut bewanderte gibt es auch steilere Wege hinauf.
Viel Spaß.

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Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
14.11.2014 08:31 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Burgruine Arnstein (Harz) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!


Heute möchte ich Euch "mitnehmen" zu einer sehr romantischen Burgruine im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt am Rande des Harzes. Die Ruine thront 210 Meter ü NN auf dem "Arnstein" vor den "Toren" Harkerodes. Dieser Ort entstand, wie der Name schon verrät, durch Rodung. Größere Städte in der Nähe sind Aschersleben und Hettstedt.
Aus der romanischen Erbauungszeit sind die zwei östlichen Rundtürme und die sich dazwischen befindliche Ringmauer erhalten.
Es gab mal eine These, in der davon die Rede war, " dass es sich bei der romanischen Burg um ein Kastell mit vier Ecktürmen gehandelt" haben soll. Diese wurde als " eher unwahrscheinlich" bezeichnet, da sie nicht nachweisbar ist.

Bildlich möchte ich wieder einmal mit einem „echten“ Duncker beginnen, so um 1850 herum.



Quelle: Infotafel Burg Arnstein/ Duncker


Auch hier habe ich versucht, aus der gleichen Richtung wie einst Alexander Friedrich Wilhelm Duncker sein Bild malte, ein Foto zu „schießen“.



Quelle: frank


Noch eins gleich zu Beginn. Das Wetter war alles andere als konstant. Als ich dort eintraf, war der Himmel „nur“ bedeckt. Oben auf (in) der Burgruine hat es geregnet und als ich wieder unten am Parkplatz, der übrigens kostenlos ist, ankam, schien die Sonne. Trotzdem hat der Aufstieg, Besichtigung und Abstieg viel Spaß gemacht, hatte man doch fast immer die Ruine im Blick.

Der Aufstieg. Bilder habe ich reichlich gemacht. Dann begleitet mich doch einfach auf dem Weg nach oben! Sollte jemand sich ins geheim fragen, warum blühen auf den Fotos die Bäume, ja ich war bereits im Frühjahr dort und schreibe leider erst jetzt den Bericht, nach „nur“ einem halben Jahr!




Quelle: frank


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Ohne es groß bemerkt zu haben, stand ich schon an der Grenze zwischen der ehemaligen großen Vorburg und der Kernburg. Hier neben dem nur noch zur Hälfte stehenden Treppenturm, einer von einst zwei Ecktürmen, fand ich Mauerreste, wieder eine Stempelstation der Harzer Wandernadel (so wie auf dem großen Hausberg mit der Burgruine Anhalt) und eine Infotafel zur Burggeschichte.



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Wie schon geschrieben, öffnete der Himmel alle Schleusentore und es fing an zu gießen. Die Hauptburg mit Palas und Bergfried standen düster vor mir und ich bin erst mal rein ins trockene.




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So schnell wie es anfing, hörte es auch schon wieder auf und ich konnte draußen erst einmal ringsherum in Ruhe Bilder machen. Die Mauern, in denen der Müll liegt, war einst die Kapelle!




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Eine Wappentafel an der Südwestseite des Palas der Grafen von Mansfeld ist noch gut erhalten. Dazu werde ich unter dem Thema Wappen ausführlicher berichten.



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Jetzt gucken wir uns die Ruine des Palas etwas genauer an und zwar von innen. Um hineinzukommen gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens der „Seiteneingang“ (Weg zur Kapelle).



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Zweite Möglichkeit über den Treppenturm.



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Die Treppenstufen (Wendelstein) wurden neu eingebaut. Reste der alten ins Mauerwerk eingebauten Stufen kann man noch deutlich erkennen.




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Egal welchen der beiden Eingänge man wählt, immer gelangt man in einen den ganzen unteren Palas ausfüllenden gewölbten Saal.




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Durch den bereits beschriebenen Wendelstein geht es eine Etage nach oben.



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Unscheinbar und doch noch vorhanden, eine Nische zur Aufstellung beispielsweise einer kleinen Statue oder was den damaligen Bewohnern alles so heilig war.



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Hier sieht man sehr gut, so wie bereits bei der Besichtigung der Burgruine Hanstein in Thüringen und auch schon von anderen gut erhaltenen Burgen beschrieben, den Aufbau der einzelnen Etagen. Das kann man aber nur, wenn, wie in diesen Fällen, die Holzdecken fehlen.
Dafür zieht es hier mächtig gewaltig durchs Gemäuer so ohne Fenster, Türen und Dach.
Ablesen kann man auch, dass im Laufe der Geschichte des Bauwerkes mehrere Male Umbauten stattfanden. Jeder neue Besitzer hat es nach seinen Wünschen, Bedürfnissen und natürlich auch nach dem Geldbeutel umbauen lassen.




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Auch einen Blick in das ehemalige dunkle Verließ kann man durch die dicken Mauern „wagen“!
Das Tageslicht unten stammt von einem ebenerdigen Durchbruch jüngerer Zeit.



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Da hier alles was greifbar war verbaut wurde, zeigen die schwarzen „Steine“ (vermutlich Schlacke) über dem Ausgang zum Wendelstein.




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Wieder draußen angekommen, möchte ich noch einige Bilder aus Richtung der einstigen Vorburg zeigen.



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Zum Schluss noch Bilder während des Abstieges. Man beachte die aufgerissene Wolkendecke! Jemand freute sich, dass ich ging!



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Kurz zur bewegten Geschichte;
- 12. Jh. Bau der romanischen Burg mit dem mächtigen Wohnturm durch die Herren von Arnstein
- 1156 erste urkundliche Erwähnung durch Walther II. aus Schwaben, der sich nach der Burg benannte
- durch Heirat werden Verbindungen mit den Wettinern und Askaniern aufgenommen
- 1294 Walther IX. trat in den Deutschen Orden ein
- Übergabe der Burg an den Schwager Otto von Falkenstein, Verwaltung durch einen Burgvogt
- 1334 nach erlöschen der Falkensteiner Linie fiel die Herrschaft an die Grafen von Regenstein
- 1387 Verkauf der Burg an die Grafen von Mansfeld (Siehe Wappen am Palas)
- um 1400 ist der wohnturmartige Palas baulich einzuordnen
- 1420 durch Erbteilung an die Linie Mansfeld-Vorderort
- 1442 Lehnshoheit über die Herrschaft Arnstein des sächsischen Kurfürsten durch die Grafen von Mansfeld anerkannt
- Zerstörungen im Bauernkrieg
- 1530 Beseitigung der Schäden durch Graf Hoyer IV.
- 1563 Ausbau der Burg zum "Wohnschloss" unter Graf Johann Albrecht von Mansfeld-Vorderort-Arnstein, Palas um zwei Geschosse erhöht, Neubau von Burgkirche und Küchenhaus, Umbau von Tor- und Mittelhaus, die noch teilweise erhaltenen Wendelsteine sind aus dieser Zeit
- 1615 Aussterben der Arnsteiner Linie
- bis 1637 Nutzung durch die Linie Mansfeld-Vorderort als Wohnschloss
- 1723 wird der Zustand in einem Bericht an den Kurfürsten von Sachsen als „überall in ruinösem Stande“ beschrieben, Gebäude verfielen
- 1780 starb die Grafenlinie aus und Kursachsen wurde wieder Eigentümer
- 1815 Königreich Preußen übernimmt auch hier die Herrschaft
- 19. Jh. die romantische Ruine ist Wanderziel und bekommt als Baudenkmal größere Aufmerksamkeit
- Sicherungsmaßnamen werden durch die neuen Besitzer, die Freiherren Knigge, durchgeführt
- 1930 weitere Reparaturarbeiten
- 1975 Burg dient als Kulisse zur Till-Eulenspiegel-Verfilmung
- 1992 der Heimatverein kümmert sich nun um die Ruine und deren Sicherung
- 2009 unterhalb der Burg werden einige Szenen für den britischen Film "Black Death"




Einige Seiten im Internet zu dieser Burgruine;

Die Burgenrekonstruktion kann ich nur empfehlen mal nachzuschauen, so könnte der Arnstein einst ausgesehen haben!

http://burgrekonstruktion.de/main.php?g2_itemId=911/



http://www.harzlife.de/extra/burgruine_arnstein.html

Die Ruine bei Sonnenschein (so was gibt es auch);

http://www.harz-saale.de/wordpress/harke...n-im-unterharz/


http://www.burgen.ausflugsziele-harz.de/...rg-arnstein.htm


Zu den Grafen von Mansfeld, ihre Geschichte, ihr Wappen, ihre Herrschaft;

http://www.harz-saale.de/wordpress/die-g...hre-herrschaft/



Wer noch viel mehr Bilder mit Beschreibung möchte, hier sind sie;

http://www.raymond-faure.com/Burgen/Burg_Arnstein_Harz.html

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26.11.2014 12:14 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Frank,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.

Gemessen an der Rekonstruktion ist ja eher wenig übrig geblieben. Daher erscheint mir der Wohnturm am imposantesten. Würde mich nicht wundern, wenn die Burg als Steinbruch benutzt wurde.

Kann man von Graben zwischen der Vorburg und der Hauptburg noch etwas erkennen bzw. wurde er zugeschüttet?

Das gleiche Wetterphänomen begegnet mir auch häufiger auf Burgen. Immer ärgerlich, sowas.

VG Mario

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28.11.2014 21:59 Mr. G ist offline E-Mail an Mr. G senden Beiträge von Mr. G suchen Nehmen Sie Mr. G in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Mario!!

Deshalb hatte ich den Link zur Rekonstruktion mit angefügt, um sich ein besseres Bild von einst und heute machen zu können.
Der Gedanke zum Steinbruch lag mir auch nahe, da ansonsten viel mehr Steine vor Ort hätten liegen müssen. Das kennt man aus Erfahrung von anderen Ruinen.
Der Wohnturm ist (fast) nur noch übrig, dafür aber sehr sehenswert!
Von dem Graben sieht man wirklich nicht mehr viel. Vielleicht an den steil abfallenden Seitenrändern könnte man noch etwas sehen!? Ist aber von der Natur zurückerobert, man könnte auch sagen zugewachsen.
Bereits 1723 wird der Zustand in einem Bericht an den Kurfürsten von Sachsen als „überall in ruinösem Stande“ beschrieben. Das ist nun auch schon wieder etwas her!
Glück mit dem Wetter habe ich öfter als gedacht, aber ich stelle mir immer vor, wie es wäre, so ganz ohne Wetter!!!?

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06.12.2014 17:06 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Burgen Burg und „Löwe“ von Freckleben Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Heute kommt der (langersehnte?) Bericht zur Burg Freckleben. Diese hatte ich bereits als "geheime Spiegelburg" eingestellt, zumindest ein Foto und habe Euch raten lassen. Einige werden sich erinnern! Ute sicher, hatte ja auch mit geraten.
Bekannter wurde die Burg auch durch den Fund des „Löwen (Heinrich) von Freckleben“. Dazu später mehr! Erst kommt die Burg „dran“.

Freckleben selbst liegt im Salzlandkreis von Sachsen-Anhalt nahe Aschersleben. Einst verlief hier eine wichtige Straße von Halle nach Ascherleben und Halberstadt durchs Wippertal.

Die romanische Höhenburg mit Gebäuden um 1200 und den beiden Türmen (Bergfriede) ist schon von weitem gut zu sehen, egal aus welcher Richtung man sich nähert. Den dritten Bergfried gibt es heute nicht mehr. Allein an der Anzahl der Bergfriede kann man die „Stellung“ der Burganlage von einst erahnen!! Eine weitere Burg mit drei Bergfriede? Da fällt mir so spontan nur Querfurt und Runkel ein.



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Burg Freckleben liegt auf einem Bergsporn und ist an drei Seiten durch steile Hänge und an der vierten Seite (Süden) durch eine ausgedehnte Wallanlage, zu der ich gleich ausführlich werde, geschützt.
Zunächst die Auffahrt zur Burganlage durch den Ort. Da kam noch ein dritter Turm ins „Spiel“. Die Dorfkirche natürlich, eine Besonderheit für sich (auch dazu später mehr).



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Oben angekommen sind noch gut zu sehen die Reste der vermutlich karolingischen Wallanlagen, heute mit Obstbäumen bepflanzt. Das System der Wallanlagen mit drei hintereinander gelegenen Wällen und dazwischen verlaufenden doppelten Gräben ist gut durchdacht. Zusätzlich wurde aber noch ein weiterer (äußerer) Wall vor der beschriebenen dreifachen Wallanlage am natürlichen Geländeabfall angelegt.
Dazu gleich eine Infotafel, die das Ausmaß der Anlage verdeutlicht.



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Ich habe gelesen, dass die Ausdehnung der Wallanlagen eine Fläche von der mehrfachen Größe der mittelalterlichen Burganlage umfasst. Hört sich zwar viel an, aber wenn man sich die größte Abmessung der Ausdehnung des Burgareals von 600 x 300 Metern vor Augen hält, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.
Nun einige Bilder der gewaltigen noch existierenden Wallanlagen. Im Hintergrund ist die Burg zu sehen, man beachte die Entfernung!



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kurz zur Geschichte;
- 762 wurde Frekenlevo erstmals im Fuldaer Stiftungsbuch erwähnt
- 782 Freckleben wird selbstständige Grafschaft
- 973 Kaiser Otto II. (955 - 983) bestätigt einen Gütertausch zwischen dem ersten Erzbischof Adalbert von Magdeburg (um 910 - 981), der Freckleben erhält, und Werner (Werinheri) von Fulda (Abt von 968 - 982)
- erste Hälfte 12. Jh. Errichtung Bergfried 1 (Rundturm) in der Unterburg
- 12. Jh. Eigentümer der Burg waren die Markgrafen der Nordmark (Grafen von Stade), Errichtung Bergfried 2
- 1130 Graf Udo von Freckleben (Udo IV. von Stade), letzter der Familie von Stade, wird durch Männer Albrecht des Bären (1100 - 1170) erschlagen
- Einzug der Herrschaft als herrenlosen Lehen durch Kaiser Lothar III.
- 1135 urkundliche Nennung von Eckerich und Otto von Frakenleve
- 1166 Erzbischof Wichmann von Seeburg-Querfurt (1116 - 1192), von 1154 bis 1192 Erzbischof von Magdeburg, bekam Freckleben mittels Gütertausch von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122 - 1190)
- um 1200 wird der Bergfried 3 (unter viereckig, oben achteckig) in der Oberburg errichtet
- 1296 der letzte Burggraf Walter V. von Arnstein tritt in den Deutschen Orden ein, sein Amt wird nicht neu besetzt
- Mehrfache Teilung der Herrschaft Freckleben
- 1479 die Familien Dorstädt und Strobart verkaufen ihre Herrschaft an die Fürsten Waldemar und Georg von Anhalt, zu Lehen vom Erzbistum Magdeburg (Anhaltiner bleiben Eigentümer bis 1896)
- 16. Jh. Burg Freckleben wird Domäne
- 17. Jh. anhaltinische Teilung, Freckleben kam zur Linie Dessau
- 1726 Taubenhaltung im Bergfried 3
- 1740 Einbau der heute in Deutschland einmaligen Drehspindelleitern
- 1850 bis 1875 Sanierung des teilweise eingefallenen Bergfried 1 und Abschluss mit Pappdach
- 19./20. Jh. Umbau der Wirtschaftsgebäude an die Domänenwirtschaft
- 1896 der Staat wird Eigentümer der Domäne, Nutzung teilweise zur Schafzucht
- 1912 wird der Bergfried 2 (großer Rundturm) in der Unterburg komplett abgebrochen (Standort siehe Foto Modell)
- 1945 Aufteilung der Domäne in mehrere Neubauernhöfe in den Burggebäuden (sieht man leider heute noch)
- seit 1997 werden bauliche Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt
- 2008 Sanierung Bergfried 1,
- heute bemüht sich der Heimatverein Freckleben e.V. um Erhalt und Nutzung eines großen Teiles der Burg, der andere Teil ist noch privat bewohnt


Das war es „kurz“ zur Geschichte, die länger ist als mancher Bergfried hoch.
Kommen wir zur Burg und zwar aus Richtung der Wehranlagen, so wie einst. Oh da „braute“ sich am Himmel was zusammen, aber der heftige Wind schob die dicken Regenwolken weg und dann kam auch wieder die Sonne bis zum nächsten Schauer.



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Einige Bilder des Bergfriedes Nummer 1 von außerhalb der Burg gesehen. Gut zu erkennen sind noch im vorletzten Geschoss (5.) die äußeren Kragsteine des Altans, der (für die Wachleute) ein von unten geschützter balkonartiger Vorbau darstellte.



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Und der berühmtere Bergfried Nummer 3. Achtet bitte auf die beiden romanischen Zwillingsfenster mit Säule in den Wohnetagen 3 und 4. Dazu später von drinnen noch einiges mehr.
Auch Reste des Aborterkers oder der Schornstein des Kamins sind sehenswert.



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Noch ein Detail einer veralteten „Klimaanlage“.



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So dann lasst uns mal zum ehemaligen Eingangsbereich des Burghofs gehen. Links davor steht noch ein bewohntes Nebengebäude mit einem interessanten „Kreuzgiebel“.



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Auf dem großen Innenhof neben dem Bergfried 3 steht das Brunnenhäuschen, auf das man direkt drauf zukommt. Einst gab es wohl drei Brunnen und 2 Zisternen auf dem Burggelände.
Der Brunnen, heute mit Beleuchtung, hat eine Tiefe von 27 Metern mit einem Wasserstand von 6,80 Metern. Die Ausmauerung des Brunnens mit 2 Meter Durchmesser erfolgte bis zu einer Tiefe von 13,33 Metern, der Rest ist harter Fels bis zur Sohle.
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Noch zwei kleine Geschichten zu den Brunnen. Lange war nicht bekannt, wo denn die Burgbrunnen in den Felsen gehauen wurden, bis eines Tages im Jahre 1966 ein Traktor an einer Stelle im Hof einbrach. Eine dicke Stahlbetonplatte wurde zur Sicherung aufgelegt und erst 1999 wieder geöffnet zur Sanierung und Rekonstruktion.
Weiter gibt es einen Kriechgang (Öffnung ca. 50-70 cm) in einer Tiefe von 8,43 Metern, der bis zum Bergfried 1 reicht, also einmal quer unter dem Burghof entlang.




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Der Burgkeller mit Gewölbe auf der ehemaligen Oberburg zwischen Brunnen und Bergfried 3 ist sehr sehenswert und kann für Veranstaltungen wie Familien- oder Firmenfeiern gemietet werden. Da schmeckt ein Glas Wein nochmal so gut.
Auf dem Bild mit dem Stuhl kann man eine Wand mit sogenanntem Entlastungsbogen sehen, vielleicht für einen Gang zum nebenan befindlichen Brunnen!?




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Das Nebengebäude (ehemaliger Pferdestall) über dem Kellergewölbe wird vom Heimatverein genutzt. Es sind viele Gegenstände aus "Omas Zeiten" zu sehen. In den vielen Jahren des Sammelns ist hier eine beachtliche Anzahl an „Fundstücken“ zusammengekommen.
Aber nun zu den „Türmen“.

Die drei Bergfriede möchte ich nun der Reihe nach auflisten und wichtige Daten und Fakten in Form eines Steckbriefes nennen.

Bergfried 1 - Rundturm Ostseite Unterburg (Wohnturm)

- Mauerstärke 3,10 Meter
- Mantelmauer 1,3 Meter
- Innendurchmesser 4 Meter
- erhaltene Höhe 23,12 Meter (einst ca. 32 Meter)
- Bauzeit vermutlich 10. Jh.
- ursprünglicher Eingang in Höhe von 6,20 Metern, hier noch eine Wandstärke von 2,50 Metern und einen Innendurchmesser von 5 Meter
- heute ebenerdig und über Holztreppen begehbar, Aussichtsplattform



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Übrigens die „grüne Oase“ inmitten des Burghofes ist noch ein privates „Überbleibsel“ der Bodenreform und der DDR-Zeit. Der Eigentümer will diesen Schandfleck, der so überhaupt nicht ins historische Burgambiente passt, nicht verkaufen, nicht zurückgeben oder einfach nur entfernen. Vor Jahrzehnten mit selbstgebauten Bretterbuden verschandelt, wirkt es heute wie ein Haufen Sperrmüll. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, mich persönlich würde dieser Zustand alles andere als zufriedenstellen!
Einen Überblick über den ganzen Burghof mit dem Ausmaß der „Kleingartenanlage“ im historischen Rahmen später auf Bildern, die ich oben vom Bergfried 3 gemacht habe.

So das war außen und nun geht es nach innen. Geschoß für Geschoß „arbeiten“ wir uns nach oben.
Die Ritterrüstung steht direkt im ehemaligen (einzigen) Zugang zum Bergfried in Höhe von 6,20 Metern.




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Jetzt haben wir eine Höhe erreicht, an der man gut sehen kann, wie hoch das alte Mauerwerk noch erhalten ist und wie der Neuaufbau erfolgte.




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Oben auf der sogenannten Aussichtsplattform (6. Geschoss) angekommen, konnte man die weite Sicht über die Wallanlagen genießen, zum Bergfried 3 rüber schauen und sich noch einiges in der Ausstellung ansehen. So beispielsweise Bilder von der Turmaufstockung oder von einem „schwebenden Dachstuhl“.




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Hier wurde auch bei den Vorarbeiten (2002) zur geplanten Sanierung (2008) der inzwischen über die Grenzen von Sachsen-Anhalt hinaus bekannte „Löwe von Freckleben“ gefunden.
Dabei handelt es sich um einen kleinen schildförmigen Anhänger (vermutlich Teil eines Pferdegeschirrs), möglicherweise aus der Welfenzeit 1125-1235, aus Kupfer mit Feuervergoldung.
Das Original befindet sich im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Der "Löwe" wurde sogar Fund des Monats Mai im Jahre 2002!!



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Der „Löwe von Freckleben“ und mehr gibt es hier!!


http://www.lda-lsa.de/de/landesmuseum_fu...onats/2002/mai/


An den Rundturm ist eine große Scheune angebaut, die für größere Feierlichkeiten genutzt werden kann. Unter dem Giebel war einst der Zugang zum runden Bergfried 1, leider heute schlecht von außen zu sehen, dafür hatten wir den Zugang von innen bereits im Bild, naja da stand die Ritterrüstung davor.



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Hier am Bergfried 1 kann man es lesen, „Die Welt trifft sich auf Burg Freckleben“. Wünschen wir der Burg und ihrem engagierten Verein für die Zukunft alles Gute und natürlich viele neugierige nationale und internationale Besucher.



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Weiter zum nächsten Bergfried.

Bergfried 2 - Großer Rundturm, Unterburg

- ehemaliger Standort Nordostseite der Unterburg (Gegenstück zum Bergfried 1)
- 1894 Turm war bereits teilweise abgebrochen
- um 1912 verschwanden die Reste komplett

Hier soll er einst gestanden haben im „Knick“ der beiden Nebengebäude. Übrigens die Ziegel fielen durch den starken Wind erst in diesem Jahr kurz vom meinem Besuch herunter und hinterließen die Löcher im Dach, die natürlich schnellstens geflickt werden sollten!



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Bergfried 3 - Oberburg

- Errichtung zwischen 1166 und 1200
- unteren 4 Geschosse rechteckiger Grundriss (6,90 x 7,96)
- 5. und 6. Obergeschoss unregelmäßiger achteckiger Grundriss mit in Deutschland einmaligen Drehspindelleitern (Einbau nach Vorbild französischer Taubentürme 1740)
- 3. Geschoss (Hauptwohnraum) mit Kamin, Aborterker und großem romanischen Zwillingsfenster
- 4. Geschoss (Wohnraum) auch mit romanischen Zwillingsfenster und schrägliegenden Kaminschlotwangen
- am ehemaligen einzigen Zugang zum Turm in 8,40 Metern Höhe (3. Geschoss) Anschlag für eine Zugbrücke
- Turmhöhe 31,81 Meter
- Wandstärke unten 2,20 Meter, oben 1,20 Meter

Dieser Bergfried 3 ist nicht einfach nur der „Dritte“ oder der „Letzte“ (den ich vorstelle), er war mir bei der Besichtigung der „Liebste“, der „Eckigste“, der „Mittelalterlichste“ und durch seine steilen Leitern sowie die engen Durchlässe auch der „Unbequemste“ (so stell ich mir einen „richtigen“ Bergfried vor)!
Hier erst mal wieder einige Bilder von außen aus nah und fern.



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Den Bergfried 3 gab es mit blauem, blau-weißem und grauem Himmel.




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Noch eine Bemerkung zu den Schilfmatten, die man links zu Gesicht bekommt, wenn man auf den Burghof kommt. Das ist, wie auch schon die erwähnte „grüne Oase“ der zweite (private) Schandfleck, der nicht auf einen Burghof gehört. Dahinter „versteckt“ sind Wohnwagen und co.
Kurz ein Bild.



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Noch weitere Bilder zum Bergfried 3 und Details vom ursprünglichen Eingang in 8,40 Meter über Hofniveau, Aborterker und Kaminabzug.



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Noch zwei Schilder am Bergfried.




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Im Steckbrief des B 3 (Bergfried 3), Entschuldigung so hab ich ihn immer in meinen Unterlagen bezeichnet, der kürze wegen, da hab ich schon die Besonderheiten des als Wohnturm um 1200 errichteten B 3 beschrieben. Uns erwartet jetzt also im 3. und 4. Geschoß jeweils ein wärmender Kamin (heute kalt) sowie im 5. und 6. Geschoß die besondere Besonderheit, die einzigartigen Drehspindelleitern. Was man so alles rund um die Taube früher erfunden hat! Ich kam mir nicht vor wie in einem Taubenturm!!
Dazu sofort ein Bild mit Turmquerschnitt.



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Zuerst beginnt der „Einstieg“ ebenerdig durchs ehemalige Verlies, natürlich so wie auf dem Schild an der Tür zu lesen ist „Auf eigene Gefahr“.
Eins noch vorne weg, wir werden oben bereits erwartet, aber sehet selbst!



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So, das dritte Geschoß mit Wohnbereich und Kamin. Hier in dieser Höhe (8,40 m) war der bereits erwähnte ursprüngliche Eingang im gotischen Stil und das erste größere Fenster, ein romanisches Zwillingsfenster. In diesem Zusammenhang habe ich einen Begriff gelesen, den ich noch auf keiner Burg gehört oder gelesen habe! Rundbogenkämpferpunkt. Den musste ich mir erst mal verinnerlichen.
Man (ich) lernt nicht aus. Kennt Ihr sicher!



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Leider war an diesem Tag der Stürmischste seit längerer Zeit und die Fenster waren geschlossen. Öffnen ging sowieso nicht, da der Wind nicht nur heulend durch alle Ritzen pfiff, sondern auch mit voller Kraft gegen die Fenster drückte.
Weiter gibt es hier noch eine kleine Leuchtnische und den von außen gut zu sehenden innen vermauerten Aborterker.



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Die Aussicht aus dem jetzigen Fenster (ursprünglich Eingang) zum B 1 (Bergfried 1) war aus dieser Höhe schon bemerkenswert. Leider sind die Bilder nicht so toll geworden, dafür ist das Gitter „scharf“.



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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir nicht richtig vorstellen konnte, auch nicht an Hand der Bilder dieser Drehspindelleiter, wie man eine Leiter hochsteigt, die sich dreht! Das konnte ich nun im 5. und 6. Geschoss praktisch ausprobieren. Es war ein einmaliges Erlebnis und so praktisch!!
In den Regalen an den Wänden, die in den Geschossen 5 und 6 achteckig sind, hatten wie teilweise zu sehen, viele Taubennester gestanden. An jedes einzelne, egal ob unten am Boden oder oben an der Decke, kam man mit dieser drehbaren Spindelleiter heran, ohne sich groß anzustrengen.
Dazu nun die Fotos, erst das 5. Geschoß.



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Und das 6. Geschoß, ähnlich dem 5. aber Vorsicht! In Vollmondnächten, hatten wir glücklicherweise nicht, soll hier der Geist des Grafen Lothar Udo IV. von Freckleben (1108/09-1130), der im naheliegenden Aschersleben ermordet wurde, herum spuken!




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So eins haben wir noch, das Dachgeschoß. Nachdem man die beiden Drehspindelleitern „überwunden“ hat, kann man Ziegeln zählen oder einfach die beeindruckende Aussicht, nach einem Starkregen, genießen. Auch hier sieht man leider den „Schandfleck“ im Burghof und außerhalb der Burg die zu nahen Windkrafträder. Vielleicht wird es diese in 50 oder 100 Jahren nicht mehr geben, aber die Burg wird es, solange sich Menschen für diese Bauwerke interessieren und für ihren Erhalt „kämpfen“.



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Selbstverständlich und unbeschadet ging es auch wieder den gleichen Weg nach unten. Wer aber gedacht hat, nach unten geht es schneller, den „Belehren“ die Drehspindelleitern etwas anderes. Früher hatte man eben mehr Zeit. (Sollte man sich hier nehmen!)

Im Burghof stehen mehrere Nebengebäude, wie man schon auf einigen Fotos erkennen konnte, eines wird als Veranstaltungsraum des Heimatvereins sowie deren Gäste auf der Burg genutzt. Er hat eine moderne Küche und ist mit einem großen Ofen beheizbar. Hier kann man sich auch einmieten und feiern. Drinnen und draußen, auch neben dem Bergfried 3 am Backofen.



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An verschiedenen Modellen kann man sich einen ersten Überblick über die Burganlage, die im Ort stehende Winkelkirche und den B 3, der zum Teil geöffnet und die Drehspindelleitern zu sehen sind, verschaffen.



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Übrigens diese Winkelkirche (Winkelbau oder Winkelhakenkirche) entstand im Original durch einen Anbau auf der südwestlichen Seite im Jahre 1594. Die Kanzel wurde genau im Winkel platziert, so konnte der Pfarrer auf allen Plätzen gehört und gesehen werden. In Deutschland gibt es nur 5 dieser Winkelkirchen (Quelle: Kunsthistoriker Franz Büttner Pfänner zu Thal).



Wer Lust bekommen hat, die Anlage zu besuchen, kann es gerne tun. Sei es mit dem Auto oder der Kutsche wie im Bild, es ist hier viel Platz.



Quelle: frank


Frei zugänglich sind die Außenbereiche, auch der Burghof mit dem Brunnen. Infotafeln neben dem B3 verraten viel zur Geschichte, Lage und Nutzung der Burg.
Um die Bergfriede, Kellergewölbe, große Scheune und andere Gebäude von innen zu besichtigen, sollte man sich an die Öffnungszeiten halten und vielleicht (so wie ich) vorher anrufen.


Mo - Fr: 10:00-16:00 Uhr
Sa - So: nach telefonischer Vereinbarung über : 034785 20288


Der hier aktive Heimatverein Freckleben e.V. hat sich die Pflege des heimatlichen Brauchtums und der Heimatgeschichte auf die Fahne geschrieben, ebenso wie die Erhaltung der historischen Bausubstanz der Burg Freckleben.
Noch ein Luftbild mit dem B 1 als Ruine.



Quelle: Burg/Schloss Freckleben


Auf der Freifläche auf dem Plateau hinter der Kernburg sollen einst Häuser mit Mauern gestanden haben, so eine Rekonstruktionszeichnung aus dem Internet.



Quelle: frank


Quelle: Internet


Ich fühlte mich hier gut "aufgehoben" und komme auch gerne wieder zurück auf Burg (Schloss) Freckleben.
Oder wie man auf einer der Infotafeln lesen kann, ist es hier „Immer einen Besuch wert“.



Quelle: frank



Mehr Infos wie immer hier;

http://burgrekonstruktion.de/main.php?g2_itemId=884


http://www.burgen.ausflugsziele-harz.de/...schersleben.htm


http://www.mz-web.de/aschersleben/salzla...4,17440620.html



Da der Bericht wieder einmal länger geworden ist als anfangs gedacht, habe ich einige Themen und Fotos in einen Extrabericht „gepackt“. So sind das Burgmodelle, mit drei verschiedenen Modellen von und auf Burg/Schloss Freckleben, eine Sage passend wie es sich damals auf der Burg zugetragen, natürlich „Damals und Heute“ mit tollen alten und neuen Luft- und anderen Bildern, in unserer Spiegelbild- „Abteilung“ gibt es Fotos und auch verschiedene Straßennamen sowie die „Burg bei Nacht“ und noch viel mehr. Ich muss nicht alles verraten, oder??
Weiter hoffe ich, dass der Bericht durch die „Masse“ an Bildern (über 240), so viel wie noch nie in einem meiner Berichte, nicht langweilig wird. Ich konnte trotzdem nur jedes 3. Foto, von den insgesamt ca. 700 gemachten Fotos, verwenden. Weglassen wollte ich von den jetzt eingestellten Fotos auch keines mehr.
Ihr könnt mir bitte kurz ein „Feedback“ geben, so wie das teilweise in der Vergangenheit der Fall war. Vielen Dank.

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04.11.2015 11:54 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Frank
Feedback sollste haben, bin wie immer begeistert über Deine Bilder undl Berichte.
Bei manchen Bildern ist mir allerdings schwindlig geworden z.b. bei der Drehspindelleiter (Höhenangst rotes Gesicht ) Deshalb gibts von mir auch nie Bilder von den Türmen und Bergfrieden innen und von oben. rotes Gesicht
Das mit der Unmenge Bilder kenn ich selber und man weiss nie, welches man weglassen soll. fröhlich Danke, dass de soviel gezeigt hast, so kann man sich ein besseres Bild von der Anlage machen. Freude

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Danke Ute.
Feedbacks sind immer gut und nützlich, egal ob positiv oder negaiv. Unser ganzes Leben ist ein Lernprozess.
Es waren zwar keine tausend Bilder, aber diese Bilder können nicht einen "richtigen" Besuch dieser bedeutenden Anlage "ersetzen.
Ich rate jedem, nicht nur (hauptsächlich) im Interesse der Burg und ihres sich kümmernden Vereins, der in der Nähe ist oder auch auf der Autobahn BAB 14 unterwegs ist, Abfahrt Plötzkau (noch eine Burg) runter und nach Freckleben zu fahren. Kein großer Umweg, nur etwas Zeit sollte man im Gepäck haben!!

Zur Burg (Schloss) Freckleben habe ich noch einiges an Bildern, die ich noch bearbeiten muss und dann in weitere Themenbereiche einstellen werde.
Na dann wie immer viel Spass.

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von frank: 13.11.2015 09:35.

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lachen

Zitat:
Original von frank
Es waren zwar keine tausend Bilder.............


DAS schaffste aber sicher auch irgendwann wie ich dich einschätze Freude

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Genau Raoul!!

Ich freue mich, dass Du mir das zutraust. Weitere Fotos werden folgen und wenn die tausend "geknackt" ist, dann..... das sehen wir, wenn es soweit ist.

Zur Burg Freckleben werde ich gleich noch mehr Fotos einstellen in unserer "Fachabteilung" damals & heute.

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Schlösser Das Novalisschloss in Wiederstedt Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Das Schloss Oberwiederstedt, auch bekannt als Novalisschloss, ist ein ehemaliges Rittergut, liegt in Wiederstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz von Sachsen-Anhalt und ist heute Sitz der Novalis-Forschungsstätte für Frühromantikforschung sowie des Novalis-Museums.
Übrigens die Frühromantik wird auch die „Ältere Romantik“ genannt und dauerte von 1795/98 bis 1804.
Wiederstedt ist heute ein Ortsteil der Stadt Arnstein. Aber warum heißt das Schloss nun Oberwiederstedt? Die Frage kann uns die Geschichte beantworten und das ist historisch sehr interessant.
Es gibt in Wiederstedt zwei Ortsteile, zum einen das Oberwiederstedt mit dem Schloss und zum anderen das Unterwiederstedt. Beide Teile waren bis 1942 eigenständige Gemeinden, getrennt durch eine 2 Meter hohe Mauer, der Begrenzung des Parks am Schloss und haben je eine Kirche.
Jetzt kommts!
Die beiden Gemeinden lagen in unterschiedlichen Ländern! Oberwiederstedt war preußisch und Unterwiederstedt anhaltinisch.

An der Straße steht dieses Schild, einfach abbiegen!



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Hier steht auch eine alte kaum noch beachtete gemalte Tafel mit der Abbildung des Schlosses.



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Dann kommt man direkt auf das Schloss zu. Daneben ist Platz zum Parken.



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Zunächst möchte ich mit Euch wieder einen Rundgang ums Schloss machen. Da kann man sich erst mal einen Überblick verschaffen. So auch am außen errichteten Treppenturm (Wendelstein). Je einen Brunnen gibt es auf beiden Seiten des Westflügels.



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Gewollt erkennbar, die alte und neue Bausubstanz. Der Westflügel, zu DDR-Zeit teilweise abgerissen, sah 1987 so heruntergekommen aus. Er wurde verlängert und neu errichtet.



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Die „Sonnenseite“ des Schlosses.



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Die Fensterrahmung ist noch aus Holz.



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Auch auf dieser Seite ist der Anbau erkennbar.



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Auf dieser Seite befinden sich auch der ehemalige Gutshof und der zweite Brunnen.



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Im „Vorgarten“ steht auch ein Gingko Biloba, der ja ursprünglich aus China stammt und zum Baum des Jahrtausends gekürt wurde. Ist auch einer meiner Lieblingsbäume. Er inspirierte 1815 auch einen Johann Wolfgang von Goethe zu einem Gedicht.



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Ein kleiner Ententeich natürlich mit „Federvieh“ ist auch vorhanden. Dazu später noch mehr beim Parkrundgang.



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Noch einige Bilder. Die Nähe zur Taufkirche und ein Eiskeller möchte ich Euch nicht vorenthalten.



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Das Schloss Oberwiederstedt ist das Geburtshaus des Schriftstellers der Frühromantik und Philosoph Novalis, der mit "richtigem" Namen Georg Philipp Friedrich von Hardenberg (1772-1801) hieß und hier als zweites Kind (von elf) geboren wurde. Hier verbrachte er seine Kindheit und Jugend. Ab 1788 schrieb er hier seine ersten Gedichte, er ging in Eisleben aufs Luthergymnasium und studierte Rechtswissenschaften. In Freiburg an der Bergakademie absolvierte er ein Studium und wurde in Weißenfels kursächsischer Bergbeamter. Leider verstarb er bereits am 28. März 1801 an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung im Haus der Familie in Weißenfels.
Novalis, warum nannte er sich Novalis? Da müssen wir wieder in der Geschichte weit zurückgehen. Es hat was mit Familientradition zu tun, und mit dem Stammsitz in Nörten. Jeder Burgenfreund kennt die Burgruine Nörten-Hardenberg. Im 17. Jh. teilten sich die Hardenbergs in die niedersächsische Linie, die in Nörten blieb, und die obersächsisch-freiherrliche Linie. Die "Nörtener" schrieben sich früher "de novali", woraus dann Novalis "entstand".

Einige seiner bekannten Werke sind die 6 Hymnen an die Nacht (1797), Glauben und Liebe oder der König und die Königin (1798), Geistliche Lieder und Heinrich von Ofterdingen (unvollendet) beide erst nach seinem Tod veröffentlicht (1802).


kurz zur Geschichte;
- 944 Ersterwähnung des Ortes (30. März) in einer Schenkungsurkunde König Otto I.
- 1256 Gründung eines Augustinerinnenklosters
- 1398 Kloster mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Äbtissin wendet sich wegen bedenklicher Baufälligkeiten an den Papst
- 1523 durch die Reformation flüchten 16 Nonnen nach Allstedt
- 1525 Plünderungen im Kloster (Kirche) von Oberwiederstedt
- im Dreißigjährigen Krieg wurde das halbe Dorf zerstört
- 1680 bis 1683 Umbau des Schlosses derer von Hardenberg im Renaissancestil
- 1770 Übernahme des Gutes durch den Vater von Novalis, Heinrich Ulrich Erasmus Freiherr von Hardenberg, Heirat mit Bernhardine Auguste von Bölzig
- 1772 Georg Philipp Friedrich von Hardenberg (Novalis) wird im Schloss geboren
- 1794 Verlobung "Novalis" mit der zwölfjährigen Sophie von Kühn (1782-1797), die schon mit 15 verstarb, der junge Georg Philipp Friedrich verwand den Tod seiner Verlobten nie und bewahrte ihr Andenken in vielen seiner Werke
- 1824 Hans Freiherr von Hardenberg (1824–1887), der spätere Landrat des Mansfelder Gebirgskreises und Regierungsvizepräsident wurde im Schloss geboren
- 1945 Enteignung der Freiherren von Hardenberg
- 1950 aus Ober- und Unterwiederstedt wird Wiederstedt
- bis 1981 Nutzung des Schlosses als Altenheim, dann Schließung wegen baulicher Mängel
- 1983 bis 1985 Beginn der Abrissarbeiten am Westflügel des maroden Schlosses
- 1986 fünf von elf Fensterachsen des Westflügel bereits abgerissen
- 1987 Aufgabe des Schlosses als erhaltenswertes Denkmal durch das Kulturministerium der DDR und dem Denkmalschutz, Schloss sollte abgerissen werden, Erhalt nur durch Wiederstand einer Gruppe Wiederstedter Bürger
- 1988 Gründung einer Interessengemeinschaft "Novalis" aus vielen Jugendlichen der Gemeinde, der "Förderverein Novalis-Geburtshaus Schloß Oberwiederstedt e.V." wurde im niedersächsischen Nörten-Hardenberg gegründet, finanzielle Unterstützung nach Wiederstedt
- 1989 Eröffnung einer Gedenkstätte im Novalis - Geburtshaus für die
- 1990 Gründung des "Kuratoriums Novalis - Geburtshaus Schloß Oberwiederstedt e.V.", Grabungen am Schloss, Freilegung ehemaliger Klostermauern
- 1992 wurde in Dresden die Leistung des Novalis - Kuratoriums mit dem „Konrad-Adenauer-Preis" in Silber ausgezeichnet
- anlässlich des 220. Geburtstages von Novalis, wurde die "Internationale Novalis-Gesellschaft e. V." gegründet, in der bis jetzt über 400 Mitglieder aus 17 Ländern auf 4 Kontinenten vertreten sind
- 1993 Sanierung des Schlossumfeldes durch umfangreiche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) mit ca. 100 Beschäftigten (wurde vom Arbeitsamt vermittelt), die Sanierung der neben dem Schloss befindlichen Novalis-Taufkirche St. Marien wurde angestoßen
- 1994 wurde der sanierte Turmkopf der Taufkirche gewaltsam geöffnet und der Inhalt geraubt, Gründung des "Trägerverein Novalis-Taufkirche e.V."
- 1995 Dach der Novalis-Taufkirche wurde neu eingedeckt
- 2001 nach über 100 Jahren wurde die Novalis-Grundschule wegen mangelnder Schülerzahlen geschlossen

Die Eingangsseite liegt noch im Schatten der großen Platanen. Über der Tür das Hardenbergsche Wappen von 1687.



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Aber die Sonne kommt!



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So, nun lasst uns hineingehen, mal sehen was uns dort erwartet!
Aha, hinter der offenen Außentür befindet sich noch eine zweite innere Tür und die ist zu. Aber da hängt ein Strick der augenscheinlich an einer Glocke endet. Ich zieh mal daran. Es hat funktioniert. Ich bekam Einlass, musste auch gleich von der Tür mit der Glocke ein Foto machen, hat man schließlich nicht mehr allzu oft!



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Nach dem bezahlen des Eintritts (3 Euro) bekam ich eine kurze Einweisung wo was ist und wo es lang geht. Angefangen habe ich dann in der großen Empfangshalle mit den vielen Türen.



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Eine Tür war anders als die anderen, bunter. Wie ich erfuhr, war sie die älteste Tür im Schloss (ca. 1700-1750) und wurde auf dem Dachboden bei der Renovierung entdeckt. Die beidseitig bemalten vier Kassetten mit Bildmotiven der Familie auf der Vorderseite und den barocken Motiven „Der Born“ und „Der Frühling“ mussten erst mal unter alter Übermalung freigelegt werden. Das geschah in den Werkstätten der Denkmalpflege Quedlinburg.



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Auch eine bronzene Tafel erinnert an den berühmtesten Bewohner des Schlosses.



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So, dann gehen wir durch die Ausstellung in den unteren Räumlichkeiten. Der Weg ging auch durch den „Schleier der Göttin Sais“ ich schreib den ganzen Text, „Einem gelang es – er hob den Schleyer der Göttin zu Sais – Aber was sah er? Er sah – Wunder des Wunders – sich selbst.“ Schön nicht?



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Mit der Büste des Novalis endete der Rundgang durch die Ausstellung, aber im Schloss, in dem ich mich frei umsehen durfte, gab es natürlich noch viel viel mehr zu sehen.
Beispielweise auf der gleichen Etage. Der obere Schrankabschluss sieht doch aus wie so manches Schloss außen mit Türmchen im Tudorstil.



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Oder im ältesten Teil des Hauses, der Keller. Hier ist viel Platz für Veranstaltungen.



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Auch interessant, der Wendelstein. Selbst der sandsteinerne Handlauf war teilweise noch vorhanden.



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Über diesen Wendelstein gelangt man auch in die Beletage mit dem langen oberen Flur, dem Festsaal und weiteren Räumen. Im Festsaal hängen Bilder der Familie, die leider nicht fotografiert werden durften dafür der Kamin und eine Tür mit Sandsteinverkleidung.



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Weiter kann man die poetischen Steine des Novalis bestaunen, die aus der mineralogischen Sammlung der Bergakademie Freiberg für das Novalis-Museum erworben wurden.
Das sind ein Bergkristall (Diamantina, Brasilien), Turmalien (Verdelith grün, Rubellith rot, Mineas Gerais auch aus Brasilien, Pfitscher Joch aus Italien), ein Zirkon (Hyacinth aus Nordamerika) und ein Almandin (Karfunkel, Granatkogl aus dem österreichischen Ötztal).



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Die Geschichte des Hauses kommt natürlich auch nicht zu kurz. Alte Bilder zeigen, wie einst das Schloss aussah. Auch die nicht mehr existente alte Toreinfahrt ist zu sehen.



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Das selbst das Taufhäubchen des Dichters die Zeit „überlebt“ hat und hier im Original unter Glas und dunklem Stoff (Lichteinwirkung) zu sehen ist, war für mich ein Erlebnis.



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Noch ein Blick aus dem Fenster in den Gutshof. So mit dem Fuhrwerk muss es wohl schon damals ausgesehen haben.



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In dem langen Flur so ziemlich am Ende sah ich noch eine bauliche vorhandene Sache, ein Kamin, der einst vom Flur aus zu beheizen war.



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Gleich um die Ecke, hier befindet sich durch heutigen Brandschutzbestimmungen eine weitere Treppe, stehen noch zwei bemerkenswerte Modelle aus Streichhölzern gefertigt oder wie sie heute heißen, Sicherheitszündhölzer. Eines zeigt das Schloss und das andere die Taufkirche von nebenan. Weitere Fotos aus anderen Perspektiven stelle ich unter Modelle im entsprechenden „Ordner“ ein.



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Das Novalis - Geburtshaus Schloss Oberwiederstedt konnte durch Zuschüsse vom Land Sachsen-Anhalt, dem Bund und der Stiftung Denkmalschutz und Leistungen der Gemeinde weiter saniert und ausgebaut werden. Das war auch bitter nötig, wenn man das folgende Bild sieht (ähnlich dem bereits oben gezeigten Bild). Ganz unter dem Motto „Die Rettung des Novalis-Geburtshauses oder Der Kampf gegen die Obrigkeit“.



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Direkt vor der Tür beginnt der kleine Park, der seit 1992 von der Gemeinde nach und nach wieder hergestellt wurde. Durch die Lindenallee schlendern und frische Luft genießen.



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Mehr Infos zum Novalis-Museum hier;

http://www.novalis-museum.de/




Direkt neben dem Schloss Oberwiederstedt steht die Novalis - Taufkirche. Man kann nicht nur hinsehen, sondern auch hingehen und das werden wir jetzt machen. Dazu noch einige Infos vorneweg.

An der Novalis - Taufkirche St. Marien in Oberwiederstedt grenzt das Kirchenschiff des ehemaligen Dominikanerinnenklosters aus dem 13. Jh. (gotische Frauenklosteranlage).
Da die Erhaltung der historischen Bausubstanz dieser Kirche neben dem Schloss Oberwiederstedt ein weiterer Schwerpunkt darstellt, wurde 1994 der "Trägerverein Novalis-Taufkirche e. V." gegründet.
Zu diesem Verein gehören Vertreter des Landkreises, der Novalis-Gesellschaft, des Kuratoriums sowie der kirchlichen und politischen Gemeinde.
Erste Erwähnung eines Klosters in Wiederstedt war 1256. Während der Bauernkrieges 1525 wurde das Kloster gestürmt und die umfangreiche Bibliothek verbrannt. Nach 1543 kam das Kloster an die Grafen von Mansfeld, die hier zur Verwaltung Amtsleute einsetzten. Ein Teil der Kirche wurde weiter durch die Gemeinde als Gotteshaus genutzt und er andere Teil als Speicher. Beide Teile wurden im Bereich der Spitzbogenöffnung durch zumauern von einander getrennt.
Kloster und Gut Wiederstedt wurden durch die verschuldeten Mansfelder Grafen verpfändet (für 14.000 Goldgulden) an den finanzkräftigen mecklenburgischen Adligen und Pfandbesitzer Jacob von Blankenburg (1525-1595). Das Pfandgeld konnten die Grafen nicht zurückzahlen. Die Erbin Katharina von Blankenburg heiratete in die Familie von Hardenberg und so kam das Gut und Kloster in deren Besitz bis zur Enteignung 1945.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1639) wurde die Kirche zum Pferdestall.
1974 wurde die Kirche durch die Gemeinde aufgegeben. Es folgten fast dreißig lange Jahre ohne Gottesdienste in der Kirche.

Am hinteren Eingang der Kirche kann man die Jahreszahl 1723 erkennen.




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Damals wurden umfangreiche Umbauten an dem Gebäude vorgenommen.
Innen soll eine Hufeisenempore (1723) aus Holz in schlichter Ausführung vorhanden sein. Die Herrschaftsempore wird von aus Holz gearbeiteten Palmen getragen und Blüten mit Blattwerk schmücken die Brüstung.
Im Fußboden vor der Herrschaftsempore befindet sich das Grab von Hans Friedrich Georg von Oldershausen. Dieser war der Bruder der ersten Frau von Erasmus von Hardenberg (Novalis Vater).
Der Altar mit dem Marienaltaraufsatz der Novalis-Taufkirche wurde 1982 (1980?) an die Katholische Kirche nach Hettstedt verkauft und von der Orgel und dem zerschlagenen Taufstein sind nur noch Reste vorhanden. Die Pfeifen der Orgel wurden als "Schrott" verkauft!


Noch kurz zum Turm. Die Uhrenanlage der Firma Weule aus Bockenem wurde 1850 eingebaut. Heute fehlen dem technischen Denkmal leider drei Zahnräder.
1930 bekam die Kirche im sogenannten Oberdorf eine neue Glocke, die von Ludmilla von Hardenberg gestiftet wurde. Leider wurde diese schon wieder im 2. Weltkrieg eingeschmolzen.

Letztmalig wurde die Kirche durch die Familie von Hardenberg 1900 renoviert und an der Ostseite folgende Worte angebracht; (links) "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab." (rechts) "Wenn ich ihn nur habe, wenn er mein nur ist." Novalis

Nach der politischen Wende wurde einiges an der Kirche gemacht. So beispielsweise 1993 erste provisorische Turmsicherung, Erstellung Gutachten zur Instandsetzung, 1994 Instandsetzung der Turmhaube, 1998 bis 1999 die Sanierung des Turmmauerwerks, 2000 die Sanierung des Kirchenschiffes und erster Bauabschnitt der Dachsanierung und zum Schluss 2001 der 2. Bauabschnitt der Dachsanierung.

Kurze Rede langer Sinn oder so, nun die Bilder zur Kirche.



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Bei meinen Recherchen zur Kirche las ich einige Zeilen, die mich auch etwas nachdenklich machten.
Sie stammen vom österreichischen Priester und Buchautor Martin Gutl (1942-1994) und lauten;

"Für einen Augenblick lang, in einer Kirche stehen.
Für einen Augenblick lang eins sein mit den Steinen des Bodens,
mit den Mauern, mit den Fenstern, mit den Bögen, mit Himmel und Erde,
mit gestern und heute, mit Leib und Seele, mit mir und den anderen,
mit Freunden und Feinden, mit Gott in mir, mit Gott außer mir.
Für einen Augenblick lang nichts als sein.
Ewig sein. Mensch sein."

Warum nicht mal einen Augenblick abschalten, stillstehen oder wie man heute so schön sagt unseren stressigen Alltag "Entschleunigen".


Ach ja, kurz noch eine Bemerkung meinerseits. Dieser Bericht ist der letzte (längere) seiner Art hier mit 184 Fotos auf dieser Web-Seite. Zukünftig werden die Berichte deutlich kürzer mit viel weniger Bilder. Mal sehen wie das wird? Manchmal ist eben weniger mehr!!

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17.01.2016 01:27 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Frank,
danke mal wieder für Deinen Rundgang und ausführlichen Bericht über das Novalisschloss. Daumen hoch Daumen hoch
GsD haben die sich besonnen und das Schloss wieder hergestellt. Daumen hoch

Deine Berichte werden mir in Zukunft fehlen, ist doch anders, wenn man dabei auch das Bild gleich sieht. Danke auch für die Bilder Freude

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Liebe Grüße
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17.01.2016 12:03 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Ute!!

Ich werde mich auch weiterhin bemühen, Besonderheiten textlich und bildlich in meine Berichte zusammen zu fassen.
Schwerer wird es für mich nur aus den vielen gemachten Bildern die "heraus zu filtern", die ich für den Bericht brauche, damit es so gut wie möglich „rüberkommt“.
Da wird es bestimmt beim löschen von "überflüssigen" Fotos zu Tränen meinerseits kommen. Kichern
Eines wird aber bleiben, der Spass beim Schreiben und Bilder bearbeiten.
Ich lass mich selbst überraschen…

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18.01.2016 02:31 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Frank,
überleg Dir, ob Du nicht doch wo eine Galerie, natürlich kostenlos, anlegen möchtest. Guck Dich mal hier https://www.flickr.com/about um, bin da seit 2013 auch dabei oder dann gibts ja auch noch Picasaweb Heisst also, Du musst keine Tränen vergissen und kannst alle Bilder zeigen mit Hinweis im Beitrag auf Deine Galerie fröhlich

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Liebe Grüße
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18.01.2016 08:46 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
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Havelberg – Das Krugtor Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Nachdem wir nun schon so viel in der Insel- und Hansestadt Havelberg gesehen und erlebt haben kommen wir zu einem „richtigen“ Wehrbau, dem Krugtor. Dieses gehörte einst zu einer aus drei Toren (Krug-, Schäfer- und Ziegeltor) und zwei Pforten bestehenden Befestigungsanlage um den Dombezirk. Die unterhalb liegende Altstadt brauchte durch ihre Insellage in der Havel keine extra Mauern, nur die beiden bereits in den Berichten zu Havelberg genannten Tore, wie das Sandauer Tor am Beguinenhaus ( St. Spititus) und das Steintor an der achteckigen Kapelle St. Anna und St. Gertrud kontrollierten den Zu- und Abgang in der Stadt. Beide Tore sind nicht mehr vorhanden.
Zurück zum Dombezirk und dem Krugtor, das den Hauptzugang darstellte. Auf dem ersten Bild möchte ich eine Ansicht des Tores von 1652 zeigen.



Quelle: Prignitzmuseum/ frank


Letzte Reste wurden vor nicht einmal 100 Jahren abgerissen, genauer im Jahre 1918.
Der Standort wurde durch schwarzes Pflaster vor dem jüngeren Fachwerkhaus dargestellt und ist gut sichtbar. Neben dem Tor (nördlich) befand sich einst der Domkrug.



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank



Hier wurde auch ein Sandsteinrelief (Kopie) angebracht. Das um 1400 geschaffene Original befindet sich im Prignitzmuseum (südliches Seitenschiff des Domes). Es stammt vermutlich aus einem kleinen Andachtsraum des Torgebäudes.



Quelle: frank



Quelle: frank


Was ist darauf zu sehen?
Es zeigt die Marienkrönung. Abgebildet sind die beiden seitlich knienden Stifter, zwei heilige Bischöfe und die Heilige Katharina und die Heilige Barbara.

An den Standort des Wehrbaus erinnert auch der Straßenname Krugtorstraße.



Quelle: frank


Die Entfernung zwischen Dom und Krugtor und somit die Größe der damaligen Anlage soll das nächste Foto verdeutlichen.



Quelle: frank


Zum Abschluss noch zwei Fotos mit der Wehrmauer oder Prälatenmauer (Domherrenmauer) , die früher die gesamte Anlage um den Dombezirk geschlossen sicherte.



Quelle: frank



Quelle: frank


Anschließend bin ich langsam die Domtreppe, die auch als „Alte Scharre“ bekannt ist, den Domberg hinunter wieder Richtung Altstadt zur Kirche St. Laurentius. Das ist das nächste Ziel.

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11.02.2016 21:17 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Burgen Wasserburg Schneidlingen – Auf den ersten Blick Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Auf und an der Wasserburg Schneidlingen war ich inzwischen mehrmals und wollte diesen Bericht schon längst einstellen. Aber jetzt ist es soweit. Der Anfang ist hiermit gemacht.
Beim ersten Mal hatte sich leider meine SD-Karte „verabschiedet“ und fiel beim herausnehmen auseinander (hatte ich schon drüber berichtet).
Inzwischen ist viel um und an der Wasserburg passiert. Zum einen wechselte der Eigentümer und zum anderen mussten am Dach mehrere Reparaturen durchgeführt werden. Genauer gab es altersbedingt einen Dacheinbruch (Wartungsmangel), das Dach wurde vor vielen Jahren notdürftig „geflickt“ und desweiteren ein Sturmschaden. Beides ist inzwischen repariert. Davon konnte ich mich persönlich überzeugen.
Soweit erst mal vorneweg.
Nun zur Lage. Das Dorf Schneidlingen mit seiner Wasserburg liegt in Sachsen-Anhalt im Salzlandkreis ca. 25 Kilometer südlich von Magdeburg. Bis zur Wasserburg Egeln oder zur Burg Wanzleben ist es nicht weit (über beide hatte ich bereits berichtet).
Seit 2004 gehört Schneidlingen zur Stadt Hecklingen, was, so habe ich gehört, nicht immer vorteilhaft ist. Dazu später mehr.
Hier einige Bilder der Gesamtanlage. Hier sieht man schon das Loch im Dach und den „Fremdkörper“ (Werkhalle) vor der Burg.



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank



Quelle: frank


Kurze geschichtliche Höhepunkte;

- 1317/24 erste urkundliche Erwähnung der Wasserburg „castrum Snetlinge“, im Besitz des Bistums Halberstadt (Bischofs Albrecht I. von Halberstadt), ist aber in Teilen deutlich älter
- 14./15. Jh. mehrfach verpfändet, schlechter baulicher Zustand, so zeitgenössische Quellen
- 1604 Erwerb durch Domkapitel Halberstadt
- 1611 bis 1620 Umgestaltung der Burganlage zu einem landwirtschaftlichen Mustergut unter Matthias von Oppen (1565-1621)
- 17. Jh. Anlage wird im Stil der Renaissance umgestaltet und erweitert (Schaugiebel mit Schweifwerk)
- Nutzung als Kindergarten und Altenheim in der DDR-Zeit, Anlage verfällt
- 1990 Gründung eines Burgvereins zur Rettung der Wasserburg
- mehrfacher Besitzerwechsel
- es geht noch weiter


ausführliche Geschichte hier;

http://schneidlingen.jimdo.com/

http://315696.forumromanum.com/member/fo...eninventar.html

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04.03.2016 04:03 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Burgen Wasserburg Schneidlingen – Das defekte Dach Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Am Wochenende hatte ich wieder viel Spaß und sortierte weiter die vielen Fotos vom letzten Jahr. Da erinnerte ich mich an eine Episode „aus dem Leben“.
Wie der Zufall so spielt, hatte ich die Burg einen Tag nach dem Sturm "Niklas" Ende März Anfang April besucht und lief dort mit meiner Kamera „um den Hals“ an der Burg entlang. Ich wurde angesprochen, wie auf dem Dorf halt so üblich, ob ich der "Mensch von der Versicherung" sei, „wegen des Sturmschadens“. Eigentlich wollte ich einen älteren Schaden am Dach des Anbaus fotografieren. Dieser wurde bereits in der Presse erwähnt.
Ich kam also ins Gespräch mit dem "Einheimischen" und so erfuhr ich vom neuen Schaden, sowie von dem Umstand, dass deshalb der Besitzer (Investor) gleich hier her kommt. Wir warteten gemeinsam, unterhielten uns und ich machte weiter fleißig Fotos. Nach Eintreffen des Investors stellten wir uns kurz vor. Es war kein „Unbekannter“. In Sachsen-Anhalt hatte er bereits erfolgreich ein Schloss (bei Sangerhausen) saniert. Wusste also worum es geht bzw. was zu tun ist.
Das könnte auch in Schneidlingen gelingen, wenn die Damen und Herren Vertreter der Stadt Hecklingen, zu der Schneidlingen seit 2004 „gehört“, die ihnen gebotene Gelegenheit genutzt hätten. Vielleicht wird es doch noch was!!
Viel Unterstützung hatte der Investor noch nicht erfahren, im Gegenteil. Es scheint nicht gewollt, dass Schneidlingens Wasserburg vor dem Verfall gerettet, saniert und einer erfolgreichen Nutzung (Seminarhotel und Restaurant) zugeführt werden soll. Dazu zählt auch die Umgestaltung des unmittelbaren Umfeldes der Wasserburg. Wo heute noch eine Ruine eines Nebengebäudes oder besser gesagt ein Haufen alter Steine vor sich hin modert, sollen Grünflächen entstehen und die mitten auf dem Vorplatz (einst Vorburg) stehende Halle aus Zeiten der ehemaligen LPG wirkt wie ein Fremdkörper und müsste abgetragen werden. Versuche, den Bauern (Besitzer der Halle) davon zu überzeugen, das "seine" Halle weg müsste, sind leider fehl geschlagen, obwohl er ein Angebot vom Investor erhalten hatte, eine gleichwertig große Halle neben dem Burggelände sogar mit Solaranlage auf dem Dach zu bauen. Dann stellte der Bauer aber weitere Forderungen, die der Investor nicht mehr erfüllen konnte.
Leittragende sind auch die Bewohner von Schneidlingen. Der Schandfleck verschwindet nicht und „ihre“ Wasserburg, die direkt neben einer stark befahrenen Bundesstraße liegt, wird auch nicht saniert.
Sie haben Frust auf den Investor, weil er nicht mit den Sanierungsarbeiten beginnt und der hat Frust, weil er nicht die Vorrausetzungen und Unterstützung bekommt (von Seiten der Stadt Hecklingen), um mit der geplanten Sanierung beginnen zu können. Das Geld ist da!!
In der "Volksstimme" (Tageszeitung) aus dem Jahre 2012 habe ich gelesen, dass der Käufer (Investor) den Zuschlag für 19.000 Euro erhalten hatte. Und da er nicht der erste Besitzer nach der politischen Wende war, hatten die Bewohner von Schneidlingen große Skepsis gegenüber dem neuen Investor.
Der auf der Burg ansässige Förderverein musste nach dem Besitzerwechsel die Burg verlassen, weil die bauliche Sicherheit in Frage stand. Das passte auch einigen nicht.

Das ist das Loch im Dach, weshalb ich überhaupt in Schneidlingen halt gemacht habe.



Quelle: frank



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Quelle: frank



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Und so sieht das Dach nach der notdürftigen „Reparatur“ aus. Übrigens soll nach meinen Informationen der erst später an den Saalbau erstellte Anbau abgerissen werden.



Quelle: frank



Quelle: frank



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Und das ist der neue Schaden "dank“ Tief Nicklas 2015. Eine starke Windböe riss einige Firstziegel mit Verankerung vom Dach.



Quelle: frank



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Auch dieser Schaden wurde inzwischen behoben. Ich bleibe dran.

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07.03.2016 06:43 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Burgruine Regenstein Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Wer kennt sie nicht, die "berühmteste" Burgruine im Harz (-vorland).
Deshalb möchte ich über meinen Besuch auf dem Regenstein nur dass, was für mich wichtig war, berichten.
Was ist mir aufgefallen?
Da fang ich einfach mit der Toranlage an.
So zeigt sie sich dem heutigen Besucher.



Quelle: frank



Quelle: frank


Auffällig ist das Stahlgerüst, das den Torbogen stützt.


Gleich rechter Hand sind noch Reste einer Schützentreppe zu sehen. Diese wurde damals direkt aus dem Felsen gehauen. Zwei Musketiere hatten auf jedem Podest Platz. Durch jede zum Felsabsatz gehörige Schießscharte konnte der eine schießen und der andere inzwischen seine Muskete nachladen.
Das erinnert ein wenig an die Festungsanlagen, wie man sie aus alten Piratenfilmen kennt.



Quelle: frank



Quelle: frank



Einen ganz tollen Blick auf den Felsen mit der ehemaligen Kernburg hat man vom Scharfen Eck.



Quelle: frank


Sehr auffällig, der Stumpf des ehemaligen Bergfrieds, der auch noch gesperrt ist, wegen bröckelnden Mauerwerks und eventuell herabfallender Steine. Da muss wohl dringend der Fachmann ran!



Quelle: frank


Das sogenannte "Sandsteinritzen" ist gerade an alten historischen Bauwerken wie auf dem Regenstein nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch verboten!
Ein ganz besonderes "Zeugnis" dieser "Sachbeschädigung" unterhalb des Bergfriedes wurde sogar extra mit einer Plastikabdeckung gesichert. Es ist die älteste „Inschrift“ auf dem Regenstein und lautet „1090 St. Annentag“ (26. Juli).



Quelle: frank



Quelle: frank


Vom obersten Plateau des Regensteins hat man nicht nur bei schönstem Wetter eine phantastische Aussicht. Die Doppeltürme des Halberstädter Doms sowie der Martinikirche "leuchten" quasi in der Ferne. Auch der Pavillon der Ruine Heimburg ist gut zu erkennen.

Wenige Reste der mittelalterlichen Ringmauer haben sich über die Zeit „gerettet“ und sind noch zu sehen.


Quelle: frank


Am Platz des Brunnenhauses kann man lesen, das der 195 Meter tiefe Festungsbrunnen verschüttet ist. Zu sehen ist davon leider nichts mehr.

Dagegen ist im Sandstein eine heraldische Lilie, das Wappen der französischen Könige (seit 1179), zu sehen. Diese Lilie soll auf französische Truppen zurückgehen, die im Verlauf des Siebenjährigen Krieges auf der Festung stationiert waren.



Quelle: frank


Wenn man unterhalb des Festungsfelsens durch den Wald wandert, trifft man auch auf weitere Überreste aus der Festungszeit. Beispielsweise die Bastion Ludwigsburg, die nach einem Sohn des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm benannt wurde. Der auch als Großer Kurfürst bekannte Brandenburger war Auftraggeber des Festungsbaus.


Die Rekonstruktionszeichnung ist gewaltig, so könnte die Burg auf dem Regenstein einst ausgesehen haben;

http://burgrekonstruktion.de/main.php?g2_itemId=968/


Entschuldigung, aber es soll Wegweiser geben, ohne die man das gesuchte Objekt nicht finden würde, oder?



Quelle: frank


Die Eintrittskarten zur Burg Regenstein, etwas „Werbung“ auf einer Wasserflasche mit Burg, zur Sage und zum Wappen werde ich in den entsprechenden Fred einstellen.


Noch ein Hinweis für Wanderer. Direkt vor dem Eingangstor am Wassergraben steht ein grüner Kasten mit Stempel Nr. 80 der Harzer Wandernadel.
Wer noch zwei Stempel mehr möchte, der kann die Nähere Umgebung des Regensteins erwandern und die einmaligen Sandhöhlen im Heers (Stempel Nr. 81) und die Regenstein-Mühle (Stempel Nr. 82) aus dem 12. Jh., in seinen Wanderpass stempeln. Auch für "Nichtstempler" eine sehenswerte und bewegungsreiche Empfehlung, da es unterhalb des Regensteins noch Reste der alten Bastionen gibt.

Mehr zur Stempelstelle vor der Burg Regenstein;

http://www.harzer-wandernadel.de/stempel...-%20regenstein/


Mehr zur Harzer Wandernadel und den Stempelstellen allgemein gibt es hier;

http://www.harzer-wandernadel.de/

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07.09.2017 10:40 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Ruine Heimburg (auch Altenburg oder Alteburg) bei Blankenburg (Harz) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

In Sichtweite zur Burgruine Regenstein befindet sich der Berg mit dem Pavillon und den Resten der Heimburg, ein weiteres Ziel meiner "Harzexpedition". Die Höhenburg auf einem 280,9 m ü. NHN hohen Bergkegel im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt gelegen, wird auch Altenburg oder Alteburg genannt. Der gleichnamige Ort Heimburg ist seit 2010 ein Ortsteil der Stadt Blankenburg (Harz).

Vermutlich hatte Kaiser Heinrich IV. (1050-1106) um 1070 die Burg errichten lassen. Sie sollte als Widerstand gegen die sächsischen Fürsten dienen. Die Kernburg hatte eine Grundfläche von etwa 35 mal 60 m und die gesamte Burganlage mit Vorburg sogar 150 x 60 Meter. Somit nahm sie den gesamten Bergkegel ein.
Bereits 1073/1074 das erste Mal zerstört, wurde sie aber wieder aufgebaut.
Die Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurden leider nicht wieder instand gesetzt und so zerfiel die Burg nach und nach. Letztendlich diente sie noch als Steinbruch.
Erste Ausgrabungen fanden in den Jahren 1891 bis 1894 durch den Blankenburger Baurat Heinrich Brinkmann statt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn es wurden ein inneres und ein äußeres Ringmauernsystem, zwei Toranlagen, ein Brunnen, Fundamente mehrerer Türme und mindesten vier größere Gebäude freigelegt worden. Leider wurden in den achtziger Jahren beim Bau eines Beobachtungsbunkers viele Fundamente zerstört.
Informationen zur Geschichte gibt es auf einer Schautafel zu lesen. Vom Pavillon hat man eine tolle Rundumsicht ins Harzvorland, zur Burgruine Regenstein, nach Blankenburg/Harz, nach Wernigerode und bei schönem Wetter bis nach Halberstadt.

Die Fotos zeigen eine Ansicht zum Pavillon vom Ort Heimburg, wo man auch kostenlos parken kann, vom Aufstieg mit Wegweiser, eine Ansicht von Merian von 1654 (so sah die Heimburg nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg aus), das Burgplateau, die hohen Mauerreste und eine Aussicht zum Regenstein und Blankenburg mit Großem Schloss (steht ein großer Schornstein davor) zum genießen.



Quelle: frank


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Mehr Infos wie immer hier;

http://www.heimburg-harz.de/

und hier;

http://www.burgen.ausflugsziele-harz.de/...ne-heimburg.htm



Auf dem Burgberg kann man auch den Stempel Nr. 84 zur Harzer Wandernadel in seinen Wanderpass stempeln.


http://www.harzer-wandernadel.de/stempel...ei-%20heimburg/

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12.09.2017 11:38 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
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Der Wartturm auf dem Austberg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo liebe Burgen- und Schlösserfreunde!!

Oberhalb von Benzingerode zwischen Wernigerode und Blankenburg im Landkreis Harz steht auf einer 292 m ü. NHN hohen Erhebung der runde Austbergturm (auch Augsberg oder Augstberg).
Vom einstigen Wartturm hat man eine Aussicht weit in das nordöstliche Harzvorland. Früher diente die von den Regensteiner Grafen um 1250 errichtete Warte als Signalturm, der später auch von den Grafen von Blankenburg als Schutzturm genutzt wurde.
Bereits unterwegs kurz vor dem Wartturm wird man auf den tollen „Burgenblick“ aufmerksam gemacht.



Quelle: frank


Und da steht er nun.



Quelle: frank


Quelle: frank


Direkt am Turm wird noch auf den Zustand vor der Restaurierung hingewiesen. Der sah ganz und gar nicht gut aus.



Quelle: frank


Noch einige Daten zum Turm selber.
Er hat eine Höhe von ca. 10 Meter, der Durchmesser beträgt etwa 4,40 Meter bei einer Wandstärke von 1,2 Meter. Restauriert wurde der aus Muschelkalk-Bruchsteinen und Gipsmörtel erbaute Turm zwischen 2006 und 2009. Er bekam ein Dach mit Wetterfahne, eine Wendeltreppe aus Metall und wurde als Aussichtsturm eröffnet.

Die eben genannte Wandstärke von 1,2 Metern kann man beim hineingehen gut sehen und das machen wir jetzt, hineingehen!



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Weiter geht es die ebenfalls oben erwähnte Metallwendeltreppe hinauf.



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Auch hier in luftiger Höhe wird nochmals angezeigt, welcher Ort in welcher Richtung zu finden ist.



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Blick zur Burg Regenstein und zur Heimburg (Altenburg).




Quelle: frank



Quelle: frank


Tolle Aussicht! Der Aufstieg hat sich gelohnt.

Mehr Infos zum Austbergturm gibt es hier;

http://www.jensunterwegs.de/bver/austbergturm.php




Auch hier direkt neben dem Austbergturm steht ein Stempelkasten der Harzer Wandernadel mit der Nr. 83.


http://www.harzer-wandernadel.de/stempel...20austbergturm/

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