Burgen und Schloesser
Registrierung Kalender Mitgliederliste Galerie Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite

wehrbauten.de ist online seit

Burgen und Schloesser » Burgen & Schlösser » Deutschland » Bayern » Bayern » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Seiten (7): « vorherige 1 2 [3] 4 5 nächste » ... letzte » Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Bayern 10 Bewertungen - Durchschnitt: 4,90
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Ute Ute ist weiblich
Co-Admin


images/avatars/avatar-300.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 03.03.2011
Beiträge: 857
Vorname: Ute
Herkunft: Untergruppenbach

Reh: Osterburg in der Rhön Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

lachen lachen

__________________
Liebe Grüße
Ute
Flickr
11.04.2011 12:50 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
frank frank ist männlich
Großherzog


images/avatars/avatar-261.gif


[meine Galerie]
Dabei seit: 06.01.2011
Beiträge: 1.722
Vorname: Frank
Herkunft: Mark Brandenburg

Burgen Osterburg zu Ostern Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Groschi, Hallo Burgen- und Schlösserfreunde!!

Tolle Bilder, tolle Burg und das ganze passend vor Ostern! Groschi wie Du das nur machst? Kichern
Vielen Dank. Freude

Wie schaffst Du das eigendlich, die Maske so zu verzerren? Oder muss ich mir einen Breitbildschirm besorgen?? lachen

__________________
Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
11.04.2011 14:09 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Reh: Osterburg in der Rhön Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hab ich mir von Chinesen und japanern abgeschaut.


__________________

Mein Blog
11.04.2011 15:55 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Burgen Groschi unterwegs - Franken: Gemünden am Main: Scherenburg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Weit sichtbar klebt die Burgruine über der Stadt Gemünden am Berghang. Ausgeschilderte Fußwege führen von allen Seiten an sie heran.



Geschichte:
Gemünden und seine (erste) Burg (1) dürften eine rein rieneckische (Grafen von Rieneck, Ort Rieneck) Gründung sein. Mutmaßlich bestand schon vorher eine kleine Ansiedlung. Erst eine Fehde Rienecks mit Würzburg bringt den ersten Nachweis von Gemünden. Zwischen 1240 und 1243 machen sich Grafen und Bischof das Gebiet im Großraum Gemünden streitig, zudem geht es noch um den Besitz des Dorfes Kützbrunn bei Grünsfeld im Taubertal. Das Dorf haben die Rienecker ererbt, doch der Bischof sah es nach dem Tode des Besitzers als heimgefallenes Lehen an. Im Verlauf der Fehde werden das bischöfliche Dorf Karlburg zerstört, zwei Gegenburgen erbaut (eine durch Rieneck direkt vor dem Kloster Schönrain, eine durch Würzburg bei Gemünden) und viele Güter und Ländereien geschädigt; auch der Verkehr zu Wasser und zu Land wurde durch die Grafen beeinträchtigt



1243 wird am 9. Mai ein Friedensvertrag geschlossen. Die Zerstörung von Burg und Dorf Karlburg hat für die Grafen Ludwig und Gerhard v. Rieneck sowie ihre Mutter Adelheid, eine geborene v. Henneberg, die Konsequenz, daß sie 2/3 des Schloßberges mit halb Gemünden (den linkssaalischen Teil, rechtssaalisch lag „Weniggemünden“) und Kützbrunn an Würzburg als Lehen abzutreten haben. Desweiteren galt es, das Kloster Schönrain zu entschädigen und die Burg davor abzureißen. Gleiches machte Würzburg mit seiner Belagerungsburg Florberch über Gemünden. Die Grafen von Rieneck haben zu versprechen, weder auf dem Berg bei Gemünden, noch bei Schönrain je wieder eine Burg zu bauen.
Trotzdem entstand eine neue Burg über Gemünden. War die alte Anlage zu sehr durch die Fehde geschädigt oder nicht mehr ausreichend genug? Wollte Bischof Hermann v. Lobdeburg durch die Burg mit dem runden, hohen Bergfried für alle ein sichtbares Zeichen setzen, wer nun die Macht im Raum hat?.

(1) 30 Meter östlich der Scherenburg wurden im 19. Jahrhundert Fundamente eines Turmes entdeckt.. Der Acker ist zu einem Weinberg umgestaltet und mit Erde ausgefüllt worden.



Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wird die Amtskellerei von der Burg hinunter in die Stadt verlegt.
Anfang des 18. Jahrhunderts sind noch Wohnungen auf der Burg nutzbar, doch die Kapelle in einem so baufälligen Zustand, daß sie abgebrochen wird.



Beschreibung:
An Bauteilen des 13. Jahrhunderts finden sich der Bergfried (mit einem späteren Aufsatz des 15. (?) Jahrhunderts) und Bereiche des unteren Teils am östlichen Bering. Der gesamte Beringbereich ist sehr verändert. Im 15. Jahrhundert wurde er erhöht und bekam Schießscharten. Das an den Giebel des ehemaligen Wohnhauses anschließende Mauerstück zeigt im oberen Bereich eine deutliche Baufuge: Der Giebel entstammt noch dem 14., der Aufsatz des Berings genauso wie der Rondellrest (Nordosteckeder Ummauerung )dem 15. Jahrhundert.



Das südöstliche Tor ist aus dem 14. Jahrhundert. An Gebäuden standen zum einen ein Wohnhaus im Westbereich (wovon der Treppengiebel noch zeugt), ein schmales im Osten, nördlich des Bergfrieds (hier sind noch verschüttete Keller im Boden, die quer durch den Hof verlaufende Mauer dürfte der Rest dieses Hauses sein), und Wirtschaftsbauten im Süden direkt an der Mauer.
Der heutige – wie auch wohl der frühere – Zugang zur Burg von der Stadt aus führt durch einen Vorbau den man durch eine spitzbogige Tür betritt. Baufugen deuten darauf hin, daß dieser rechteckige Mauerbereich im 15. Jahrhundert vor einen älteren Keller (gotisches Gewölbe des späten 13. Jahrhunderts) gesetzt wurde.


Stadt und Burg um 1550

Die Bauteile des 15. Jahrhunderts dürften aus der Rienecker Zeit stammen (1405-59). 1316 bekam Gemünden die Stadtrechte, was den Bau einer Stadtummauerung nach sich zog, die an die Burg angebunden wurde. Im 14. Jahrhundert scheint die Burg grundlegend verändert worden zu sein:: Hausgiebel und Mauerring sind aus dieser Zeit, vermutlich – zumindest im Osten – auf der alten Mauer des 13. Jahrhunderts – dem Grundriß der alten Anlage folgend.



Der runde Bergfried (etwa 8m Durchmesser, dreigeschoßig, 2,5m Mauerdicke, ca. 20m hoch) weist zweitverwendete Steine auf, die vielleicht von der Vorgängeranlage stammen. Der Originalzugang liegt in 12m Höhe, der untere Zugang ist aus der Neuzeit. Für ein Entstehen des Turmes im späten 13. Jahrhundert spricht neben den Türen des Treppenganges durch die Mauer das Steingewölbe im zweiten Geschoß, was für frühe Türme ungeläufig ist. Das oberste Geschoß kam nachträglich hinzu, hier befand sich außen ein hölzener, umlaufender Wehrgang.
Von Nord bis Süd verlief einst ein umlaufender Graben die Burganlage.



__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 11.06.2011 16:58.

12.04.2011 22:22 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Franken: Belagerungsburg oberhalb der Scherenburg/Gemünden Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Burgstall Florberch

Lage:
Die Reste der Anlage befinden sich in etwa 600 Meter Luftlinie östlich über der Scherenburg. Über einen Serpentinenweg, der am Waldrand links von der Scherenburg nach oben führt, ist der Burgstall zu finden. Am Forstweg befindet sich eine Info-Tafle, die ein wenig über die Anlage erzählt.



Geschichte:
Die Burg stellt eine Belagerungsburg des Würzburger Bischofs Hermann v. Lobdeburg gegen die rieneckische Burg Gemünden dar.
Seit 1240 besteht zwischen den beiden Machtblöcken Fehde. Über die Ereignisse ist wenig bekannt, bis im Jahre 1243, am 9. Mai, eine Urkunde zwischen Rieneck und dem Bischof aufgesetzt wird: Die Zerstörung von Burg und Dorf Karlburg hat für die Grafen Ludwig und Gerhard v. Rieneck sowie ihre Mutter Adelheid, eine geborene v. Henneberg, die Konsequenz, daß sie 2/3 des Schloßberges mit halb Gemünden (den linkssaalischen Teil an Würzburg abzutreten haben. Rieneck erhält alles als Würzburger Lehen zurück. Die Burg „Florberch“ wird wieder abgerissen.
Dies ist der einzige schriftliche Nachweis dieser Belagerungsburg. Ihr Name ist dafür ums aufschlußreicher: Florberch lautet im mittelhochdeutschen Verständnis eine (den Berg) schmückende Burg (1). Sie wurde entweder 1240 oder kurz danach erbaut. Ihr Name steht symbolisch für die Ansprüche Würzburgs auf Gemünden. „Florberch“ soll den Charakter der Burg Gemünden schmälern; nicht sie „schmückt“ den Berg und ist mächtig, sondern die Würzburger Burg.
Es war vermutlich ein rein psychologischer Effekt, den die Belagerungsburg erzielte. Zwar ist sie überhöht gebaut, doch etwa 500 Meter von der ersten Burg Gemünden entfernt. Leichte Wurfgeschosse konnten von Bliden bis zu 500 Meter geworfen werden. Die Durchschlagskraft von Mauern war gleich Null, lediglich Dächer und Personen konnten geschädigt werden – sofern die Steine die Burg überhaupt erreichten bei dieser Entfernung. Dafür aber drückte die beständige Bedrohung durch diese Burg, die ja auch den Belagerungstruppen Unterkunft bot, auf das Gemüt. Eine feindliche Burg direkt vor der Nase und ständige Bedrängnis durch deren Leute durch Angriffe und Steine war gewiß kein angenehmes Gefühl.


Scherenburg und alte Mainbrücke. 1885, Carl Fischer

So eine Belagerung darf man nicht mit Ritterfilmen vergleichen. Die Besatzungen beider Burgen waren in der Regel recht gering. Nicht mehr als etwa 20-30 auf der Reinecker und 100 auf der bischöflichen Seite. Die Verköstigung und Versorgung mit Material der Belagerer muß berücksichtigt werden, was meist aus den gegebenen Verhältnissen der Umgegend geschah. Brandschatzung von Dörfern und Ländereien dürften auszuschließen sein, da es das Interesse Würzburgs war, Stadt und Umland möglichst unversehrt in die Hände zu bekommen.
Belagerungsburgen wurden zu Beginn sehr schnell aufgemauert, was bedeutet, das dem üblichen Kalkmörtel Lehm beigemischt wurde, um die Aushärtung zu beschleunigen (2). Die Qualität des Mauerwerks litt jedoch darunter.

(1) Flôre: Blume, Blüte; Flôren: mit Blumen zieren, stattlich kleiden/ausrüsten; floreo (lat.): blühen, glänzen, schimmern, strotzen, angesehen/mächtig sein.

(2) Bei Kalkmörtel muß etwa alle 2 Höhenmeter eine Arbeitspause eingelegt werden, um dem Mörtel Gelegenheit zum Festigen zu geben.


Beschreibung der Anlage:
Der Burgstall kann als zweigeteilte Anlage angesprochen werden. Der westliche Bereich wird durch einen langrechteckigen Graben umschlossen und weist keinerlei obertägige Mauerreste auf. Der Ostteil wird durch zwei lange, gerade verlaufende Mauer eingegrenzt. Richtung des Forstweges wäre ein Halsgraben mit einer Mauer und dem Tor denkbar, allerdings geländemäßig nicht mehr erkennbar. An den Hängen finden sich überall noch kleine und gelegentlich größere Steine, die von den Mauern der Burg stammen.


Der alles überragende Schloßberg über der Scherenburg. Fritz Bamberger, Ende 19. Jahrhundert.

__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 11.06.2011 16:59.

12.04.2011 22:30 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Ute Ute ist weiblich
Co-Admin


images/avatars/avatar-300.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 03.03.2011
Beiträge: 857
Vorname: Ute
Herkunft: Untergruppenbach

Daumen hoch! Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Groschi,
danke für den umfassenden interessanten Bericht und die schönen Bilder Freude

liebe Grüße
Ute

__________________
Liebe Grüße
Ute
Flickr

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ute: 13.04.2011 11:34.

13.04.2011 11:30 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
Kastellan Kastellan ist männlich
Fürst



[meine Galerie]
Dabei seit: 06.04.2011
Beiträge: 226
Vorname: Folkert
Herkunft: Hessen

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Danke für diesen wirklich tollen Bericht!!

__________________
Et kütt wie et kütt
13.04.2011 18:19 Kastellan ist offline E-Mail an Kastellan senden Beiträge von Kastellan suchen Nehmen Sie Kastellan in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Burgen Groschi unterwegs - Franken: "Nur" ein Burgstall - Franzenburg (Freundsberg) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ostergedenken an viele Burgen, die einfach nicht mehr da sind. Wenn ich auf Burgställen bin, oder an Orten, wo im Mittelalter Dörfer standen, kommt in mir ein leichtes Gefühl der Wehmut auf und ich frage mich, was die Menschen, die hier einst gelebt, gelitten und gearbeitet haben, dazu wohl sagen würden, wenn sie könnten.
Stellvertretend für alle stelle ich einen Burgstall meiner Heimat vor.

Franzenburg (Freundsberg)

Lage:
Der Burgstall befindet sich zwischen Heugrumbach und Büchold im Wald linkerhand der Straße nach Büchold. Parken kann man gut am Rande des Feldweges. Ist der Waldrand erreicht, geht es gleich links in einen Forstweg und nach 100 Metern ein weiteres Mal nach links ab. Der Ringgraben des Burgstalls kommt dann gleich in Sicht.



Geschichte:
Die Burg wurde als territoriale Sicherung durch die Herren v. Trimberg erbaut, die im Umfeld Besitz hatten: Arnstein, Erlasee (Hof bei Reuchelheim), Müdesheim, Hinternach (wüst bei Müdesheim), Binsfeld, Thüngen, Heßlar. Durch den Verkauf der Trimberger Herrschaft an Würzburg verliert die Burg in der zweiten Hälfte des 13. Jh. an Bedeutung. Noch 1951 wurde angenommen, die Anlage sei eine eilig aufgeworfene Schanze durchziehender Truppen gewesen. „Eine Augenscheinnahme muß beim ersten Blick die Verwendung als Fliehburg oder als Ritterburg verneinen“, wurde gemutmaßt.



Frundesberc deutet auf eine „freundliche“ Burg hin. Vriunt (Freund) wurde im mittelhochdeutschen oft zu vrunt gekürzt. Ob die Trimberger damit ihren adeligen Nachbarn rund um die Burg damit signalisieren wollten, daß von ihr keine Gefahr ausging1? Vriundes konnte auch lieblich oder angenehm bedeuten.
Vor dem 27.2.1226 geben Konrad v. Trimberg und sein Sohn Albert ihre Burg Frundesberg (novo castrum Frundesberc)
neben der Ober- und Niederburg Trimberg und weiteren Gütern, als Lehen an Würzburg und erhalten es als solches im gleichen Jahr zurück.
1278 wird nur noch vom Platz, der Frundesberg genannt wird, gesprochen (...locum castri, qui vocatur Frundesberg...).
Die Burg bestand also lediglich etwa knapp über 40 Jahre. Welche Gründe zur Aufgabe der Burg führten, ist ebensowenig, wie der Zeitpunkt bekannt. Mit dem Niedergang der Herrrschaft Trimberg wird die kleine Verwaltungsburg nutzlos und dürfte durch Würzburg abgetragen worden sein.
Im Laufe der (Akten-)Geschichte wird der ursprüngliche Name der Burg zur „Franzenburg“ umgestaltet: Frundesberg – Frontzborg – Fronsburg – Freundsburg – Frönßburg – Franzenburg.

Beschreibung der Anlage:
In der Aufstellung der Turmhügel und Burgställe in Band 27 des Führers zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern heißt es: Die quadratische, 40 m Seitenkante umfassende Wohnfläche ist von einem 60 m langen, 15 m breiten, 1,5 m hohen Wall umgeben, zwischen dem und dem Wohnplateau ein 9 m breiter Graben eingeschlossen wird; diesem Wall ist ein 1,5 m breiter Graben vorgelagert. Nach Südwesten ist davor noch ein zweiter, 90 m langer, gerader Wall mit Graben angelegt. 1951 war der umlaufende Graben noch 3 – 5 m tief. Mauerreste oder Vertiefungen, die auf Keller schließen lassen, finden sich nirgends auf dem Plateau.



Wüstung Klein- oder Wenigenstetten:
Unterhalb, zwischen Burg und Grumbach, befand sich seit der Merowingerzeit (7. Jh.) ein Weiler mit ein oder zwei Hofstellen. Im 10. bis 12. Jh. Hochmittelalter könnte ein erstes Wüstwerden des Hofes oder beider Höfe stattgefunden haben . Erst im 13. Jh. wird eine Neubesiedlung mit mehreren einzelnen Höfen erkennbar. Die Auflassung des Weilers fand im 15. Jh. statt. (durch Ralf Obst über Lesefunde festgestellt). Hinweise geben auch die dortigen Flurlagen „Am Stettener Berg“ und „Stettener Berg“. Möglicherweise wurde der Ort bereits 788 mit dem Namen Steti als fuldischer Besitz genannt



Urkundliche Nennungen:
1226 erhalten Konrad v. Trimberg und sein Sohn Albert verschiedene Güter als Lehen, die sie vorab dem Würzburger Bischof Hermann v. Lobdeburg zu Lehen aufgetragen haben. Darunter ist auch die villa in minori stetten.
1278 bestätigt und erlaubt Konrad III. v. Trimberg, der Urenkel Alberts, die Übereignung seines Allods in Minori Steten an die Johanniter zu Büchold. Davor waren die Ritter Berthold v. Höchheim und Heinrich v. Thüngersheim Pfandbesitzer des Gutes. Berthold hat seine Hälfte den Johannitern bei seinem Eintritt in den Orden übergeben. Heinrichs Schwiegersohn Gottfried v. Gamburg, der die andere Hälfte erhalten hat, verkauft diese an die Johanniterkommende. Konrad v. Trimberg überläßt den Johannitern dazu noch den Bereich, der Frundesberg genannt wird, mit dem dazugehörigen Wald.
1282 bestätigt Bischof Berthold II. Von Würzburg am 27.3. dem Johanniterorden den Besitz an einer Manse im Weiler. Seine Schwägerin Mechthild v. Trimberg hat diese Manse vor 1279 zur lebenslangen Nutzung von ihrem Bruder Konrad III. erhalten und an die Johanniter verkauft.
Am 3.7.1316 werden der Getreide- und Weinzehnt in der Markung des Dorfes Wenigenstetten, Würzburger Lehen des Lutz von Arnstein auf den Wert von 50 Pfund Heller geschätzt.
In der ersten Hälfte des 14. Jh. besitzt die Johanniterkommende Büchold eine Hube im Weiler, dessen Zins an das Kloster St. Martin zu Würzburg geht.
Der Wüstfall kann für das späte 14. oder frühe 15. Jh. angenommen werden. Funde der Besiedlung sind einige Keramikscherben (Nr. 1-9), darunter Reste Reste zweier Kugeltöpfe, ein Löffelbohrer /Nr. 10) und eine Gürtelschnalle des 13. Jahrhunderts aus Messing oder Bronze (Nr. 11)
1481 schließen das Kloster Oberzell und die Kirche Büchold einen Vertrag wegen einer Wiese zu Stetten bei dem Steinberg gelegen.
1565 kommt es zwischen Julius v. Thüngen zu Büchold und den angrenzenden Gemeinden zu einem Streit wegen einem halben Zehnt von Stettener Gütern. Dabei wird berichtet, daß vor Zeiten in der Nähe von Heugrumbach ein Dörflein, Stetten genannt, existierte und abgegangen ist.
Die Bücholder Rundkarte von 1588 läßt an der Stelle des ehemaligen Ortes nur noch Ackerflächen erkennen.



Literatur:
Spath, G.: Kennst Du Deine Heimat? Die Franzen – oder Pfifferburg. In: Karlstädter Zeitung Nr. 80, 7.7.1951
Stengel, E. E.: Urkundenbuch des Klosters Fulda. Marburg 1958
Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 27. Mainz 1975
Rückert, P.: Landesausbau und Wüstungen des hohen und späten Mittelalters im Fränkischen Gäuland. Würzburg 1990 (Mainfränkische Studien 47)
Obst, R.: Gegründet, gewachsen, verliehen und verlassen. Aus der Geschichte eines mittelalterlichen Dorfes zwischen Heugrumbach und Büchold. In: Jahrbuch 1996 des Arnsteiner Heimatkunde-Vereins. Arnstein 1996
Obst, R.: Das verschwundene Dorf Klein-Stetten. In: Herdrich, W./Füller, E.: Büchold. Karlstadt 1998



Comment 'sexy time' if you read it all!

__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 11.06.2011 16:59.

24.04.2011 14:59 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Ute Ute ist weiblich
Co-Admin


images/avatars/avatar-300.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 03.03.2011
Beiträge: 857
Vorname: Ute
Herkunft: Untergruppenbach

Burgstall - Franzenburg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Danke Groschi für den interessanten Bericht und die Bilder. Wenn ich an so einer Stelle bin, wo man annimmt, dass in grauer Vorzeit Menschen gelebt haben, stell ich mir auch immer vor, wie es damals wohl war und was wohl alles vorgefallen sein muss, bis der Ort aufgegeben wurde.

Liebe Grüße
Ute

__________________
Liebe Grüße
Ute
Flickr
24.04.2011 20:52 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
HexeTara HexeTara ist weiblich
Ritter



[meine Galerie]
Dabei seit: 15.04.2011
Beiträge: 26
Vorname: Gaby
Herkunft: Neukirchen-Vluyn

Burgstall - Franzenburg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich kann mich Ute nur anschliessen.

Ein sehr interessanter Bericht.

__________________
Wir verfahren uns nicht - wir sehen uns den Ort an
25.04.2011 02:53 HexeTara ist offline E-Mail an HexeTara senden Homepage von HexeTara Beiträge von HexeTara suchen Nehmen Sie HexeTara in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Burgstall - Franzenburg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Dankeschön :o)
Das ist ein Teil eines nicht entstandenen Buches.

__________________

Mein Blog
25.04.2011 10:35 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Burgen Groschi unterwegs - Franken: Laudenbach bei Karlstadt Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen




Lage:
Oberhalb des gleichnamigen Ortes Laudenbach, gleich hinter der Kirche, hat die gleichnamige Ruine ihren Standort auf einer Bergnase. Um zu ihr zu gelangen, muß man den Ort durchqueren und dem Hinweis 'Schützenhaus' folgen; auf dem Berg kann das Auto in der Nähe des einsam stehenden Turmes geparkt werden. Um zur Zwingeranlage zu kommen, muß man sich (leider gibt's keinen anderen Weg) linkerhand des Gartens (im ehemaligen Burghof) ins Gebüsch schlagen. Der Turm hinter der Kirche ist, da auf Privatgelände stehend, nicht zu besichtigen.



Geschichte:
1133 Laudenbach erhält eine eigene Pfarrei.
1212 Rudolf v. Laudenbach wird urkundlich genannt.
1219-1234 Richolf v. Laudenbach, Ministerial des Bischofs Otto v. Lobdeburg.
1229-1250 Eckard v. Laudenbach, Bruder von Richolf. Die Herren von Laudenbach dürften als zuverlässige Würzburger Dienstmänner auf der Burg gelebt haben. Dieses Niederadelsgeschlecht existiert noch im 14. Jahrhundert: so 1328 Gernot v. Laudenbach und 1370-71 Konrad v. Laudenbach, der Kanoniker im Würzburger Neumünsterstift ist. Den Baudetails nach wurde die Burg in den frühen 1230er Jahren im Auftrag Bischof Hermanns v. Lobdeburg erbaut.
1288 22.8.: Graf Heinrich v. Henneberg klagt gegen seinen Schwiegervater Graf Rudolf I. v. Wertheim vor dem Würzburger Bischof Mangold. Rudolf solle ihm das Erbteil seiner Tochter Kunigunde (1/3 der Burg Laudenbach) herausgeben und den Schaden und Zinsen von 600 Pfund Heller bezahlen (1) . Rudolf erklärt, daß Heinrich nach Verlobung mit Kunigunde versprochen habe, sein Drittel an der Burg Prozelten samt Zugehör gegen das Drittel zu Laudenbach an Wertheim abzugeben; da dies bislang aber nicht geschehen ist, fühlt sich Rudolf nicht verpflichtet, das Erbteil abzutreten. Die Schiedsmänner entscheiden zugunsten Wertheims: Heinrich muß sein gegebenes Versprechen einhalten und bekommt auch das Erbteil zugesprochen.
1291 Elisabeth v. Hohenlohe (geb. v. Wertheim) verkauft die Burg an ihren Schwager Gottfried v. Schlüsselburg und seine Frau Mechthild v. Wertheim.





1303 Die (halbe) Burg wird erstmals im Besitz des Grafen Rudolf II. v. Wertheim erwähnt (Würzburger Lehen). Ritter Fuchs v. Laudenbach wird als Urkundenzeuge genannt.
1304: Konrad v. Boxberg ist Lehensträger der halben Burg für die Söhne des Grafen Rudolf II. V. Wertheim. Richolf v. Laudenbach hat als Würzburger Lehen 'alle Lehen, die der Burg Laudenbach zugehörig sind'. 1306 Mit dem Tode des Grafen Rudolf II. v. Wertheim geht das Lehen an seinen Sohn Rudolf III. über.
Würzburg vergibt alle Burglehen an Richolf v. Laudenbach.
1317 Graf Rudolf III. v. Wertheim wird von Bischof Gottfried v. Hohenlohe mit der ganzen Burg belehnt.
1319/1320 und 1323 Die gesamte Burg ist in den Händen des Grafen Rudolf III. v. Wertheim. In einer Urkunde von 1330 verzichtet der Domherr Graf Rudolf von Wertheim am 1.2. zugunsten seines Bruders Graf Rudolf III. v. Wertheim auf sein elterliches Erbe, darunter auch auf die Burg Laudenbach mit allen Rechten und Gütern.
1331 9.10.: Graf Poppo v. Henneberg verpfändet seine würzburgischen Lehen Burg und Ort Laudenbach für 2000 Mark je zur Hälfte an die Grafen Ludwig v. Rieneck und Rudolf III. v. Wertheim. Sie müssen die Burg als des Würzburger Bischofs 'offen Haus' erklären. Poppo behält sich das Wiederkaufsrecht der ganzen oder halben Burg für die gleiche Summe vor.



1350 Berthold v. Henneberg erhält die Burg als Würzburger Lehen.
1358 18.9.: Kraft v. Hohenlohe schlichtet einen Streit zwischen den Grafen Berthold v. Henneberg (½ Burg) und Eberhard v. Wertheim (1/3 Burg) wegen der Einsetzung eines Amtmannes auf der Burg. Er bestimmt, daß sie den Amtmann zusammen auswählen sollen und diesen auf ihre gemeinsamen Burganteile verpflichten. Können sie sich nicht einigen, so wählt Kraft ihn aus. Im Fehdefall zwischen beiden bleibt Laudenbach neutral. Liegt einer von ihnen mit anderen Herren in Fehde, so darf er sich der gesamten Burg bedienen. Keiner darf auf eine Unteilbarkeit der Burg verzichten.
1359 18.11.: Berthold v. Henneberg verkauft seine Burghälfte an Eberhard v. Wertheim für 5000 Mark zusammen mit dem Ort Laudenbach.
1379 Der Ort erhält von König Wenzel Gelnhäuser Stadtrecht. Graf Johann I. v. Wertheim ist zu dieser Zeit im Besitz des Ortes, der 1401 durch Bischof Johann v. Egloffstein am 31.5. erneut mit der Burg belehnt.



1410 Graf Johann I. v. Wertheim verpfändet am 25.11. an Graf Thomas v. Rieneck Burg, Dorf und Gericht Laudenbach mit Unterleinach auf Lebenszeit gegen dessen Burg und Stadt Grünsfeld. Im Todesfall des Rieneckers fallen die Pfandgüter an Wertheim zurück, was schon bald der Fall ist: Schon 1412 wird die Burg als Lehen des Grafen Johann I. v. Wertheim bestätigt.
1444 Philip Voit v. Rieneck hat Burggüter zu Laudenbach von Wertheim zu Lehen, die vorher die Herren v. Flach inne hatten.
1454 Götz und Philip Voit v. Rieneck, sowie Peter v. Esselbach zu Laudenbach haben Burggüter zu Lehen. Peter v. Schweigern hat "ein hausz und ein hofreyt gelegen zu Lautenbach in der burge" mit 150 Morgen Feldacker, 9 Morgen Wein am Stein und 1 Hofreite am Baumgarten.
1466 Wertheim verkauft die Burg an Eitel Voit v. Rieneck. Seine Familie besitzt sie nun als Lehensgut bis zu ihrer Zerstörung.

Burg und Altort 1881

1472 21.5.: Eitel Voit v. Rieneck quittiert dem Grafen Johann I. v. Wertheim 2000 Gulden der Kaufsumme für Laudenbach für an der Burg "innen und außen" durchgeführte Bauarbeiten.
1525 Die Voite v. Rieneck haben Burg und Ort als Lehen. Amtmann Jörg Schicht meldet nach Wertheim, bei ihm auf der Burg seien nur noch Kunz v. Wiesenfeld, Hans Schweigerer und einige Knechte. Das halbe Dorf sei zum Lager der Bauern aufgebrochen. Am 16. April erhält er von Graf Georg II. v. Wertheim die Nachricht, er soll die übrigen Laudenbacher beschwichtigen, zur Ruhe anhalten und mit den anderen auf der Burg ausharren. Zwischen dem 15.5. und 1.6. wird die inzwischen aufgegebene Burg von den Laudenbachern zerstört und ausgebrannt. Dafür wird ab dem 20.Juni von den Bürgern ein neues Schloß im Dorf am Main erbaut.
1978-1983 Karlstadt läßt den oberen Turm ('Dicker Turm') für 43000 DM renovieren.

(1) Wegen dem Erbteil kam es anscheinend zur Fehde zwischen Heinrich v. Henneberg und Rudolf v. Wertheim.

Beschreibung:



Die Ruine liegt unmittelbar über dem Ort Laudenbach. Geschützt wurde die Burg von Steilabfällen nach Nordost und Südwest. An der Nordwestseite trennte ein Halsgraben das Burgplateau vom Berg. Im Nordosten soll der Zugang gewesen sein. Der Bering hat ungefähr Trapezform mit schmaler Ostseite. Ostseitig liegt hinter der Kirche ein bergfriedartiger quadratischer Turm mit einer Höhe von ca. 18 m und 7 m Breite. Er ist mit dem noch teilweise vorhanden Bering verbunden. Er ist nur durch eine kleine Öffnung von oben zugänglich. Der Turm hat an allen Ecken eine Buckelquaderverblendung. Nordseitig ist an diesen Quadern noch das SMZ „O“ ( 9 cm Ø), gleich dem anderen Turm. Das Gelände befindet sich leider in Privatbesitz, ein Schrebergarten wurde im Burghof angelegt. Der Besitzer teilte mir mit, daß die gleich nördlich des Bergfrieds angepflanzten Bäume bald vertrockenten. Darunter liegt der Keller eines ehemaligen Gebäudes. Unterhalb dieser Stelle konnte ich durch ein Loch im Bering das Gewölbe erkennen. Es ist in der Tonne gewölbt und romanisch.



Im Garten, nicht mehr sichtbar, befindet sich der Standort eines dritten Turmes, er soll eine Mauerstärke von 2,5 m besessen haben. Er war quadratisch mit jeweils 2,40 m innerer Kantenlänge. Möglicherweise glich er in seiner Bauwesie den beiden anderen Türmen.
Ein zweiter massiver Turm befindet sich westlich auf einer höher gelegenen Terrasse. Er ist quadratisch und mißt 7½ m im Geviert. Die Höhe beträgt etwa 10 m. Mauerstärke über 2 m und 7,6 m Breite. Er ist mit sauber gearbeiteten Quadern (ca 1 m x 0,35 m) verkleidet, auch im Inneren ist die Ausmauerung vorhanden. An den Ecken befinden sich Buckelquader, die sich wechselseitig übergreifen. An der östlichen Seite, in ca. 2 m Höhe ist eine Öffnung, durch die man in das Turminnere kommt; diese Öffnung war vermutlich eine Lichtscharte, die irgendwann geweitet wurde. Genau darüber liegt der einstige Zugang - eine Tür mit Rundbogen. Dieser Turm liegt vor der Hauptburg, um ihre gefährdete Bergseite zu sichern. Die SMZ stammen noch aus der romanischen Periode, groß und einfach. Das „O“ hat einen wechselnden Durchmesser von 7- 9 cm.
Unter der Hauptburg sind Bering und Zwinger noch erkennbar, die Reste von 2 Halbrundtürmen sind in die Zwingermauer eingelassen. Der Zwinger dürfte aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen.

Literatur:
Panzer, Friedrich: Bericht über mehrere in der Umgegend von Würzburg entdeckte heidnische Opferstätten. In: AU 1 Heft 1. Würzburg 1832
Aschbach, Josef: Geschichte der Grafen von Wertheim Bd. 2. Frankfurt 1843
Kdm Bayern - Regierungsbezirk Unterfranken - Band 6: Bezirksamt Karlstadt. München 1912
Ehmer, Hermann: Geschichte der Grafschaft Wertheim. Wertheim 1989
Wehner, Peter: Chronik von Laudenbach. Karlstadt 1989




Comment 'sexy time' if you read it all!

__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 11.06.2011 17:00.

05.05.2011 11:44 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Burgen Claudia unterwegs - Franken: Rokokopark Veitshöchheim Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Claudia war gestern im Rokokopark Veitshöchheim und hat mir ihre Bilder geschickt. Das nehme ich mal zum Anlaß, um über den Park und das Schlößchen zu erzählen.
Man muß bei "Veits-höch-heim" so aufpassen, um es richtig zu schreiben ... Ort mit drei "H", zwei nebeneinander und eins witer links ... stöhn



Also, der Park wäre leider beinah zerstört worden. Wundert es einen, wenn ich schreibe: durch die Bahn? Vieles wiederholt sich eben.
Im 19. Jahrhundert entging der Park nur knapp der Zerstörung: Beim Bau der Ludwigs-West-Bahn hatten die Ingenieure als optimale Trassenführung die zentrale Allee des Parkes ausgemacht, in der das Gleis verlegt werden sollte. Dies wurde durch das Veto König Ludwigs I. von Bayern verhindert, der eine - wenn auch topografisch etwas ungünstigere - Streckenführung um den Hofgarten herum anordnete. (Wikipedia)
Guter Mann, der Ludwig.





Die Figuren wurden in drei Etappen erstellt. Es waren einst über 300, von denen gut 200 erhalten sind. Die masse besteht aus detailgetreuen Abgüssen bzw. Kopien, um den Verfall der Originale entgegenzuwirken.
Die Originale sind im Mainfränkischen Museum zu Würzburg zu sehen.

1. Figurenzyklus ( Johann Wolfgang von der Auvera) 1752 Schloßparterre
2. Figurenzyklus (Ferdinand Tietz) 1765-1768 u. a. Parnass im See
3. Figurenzyklus (Johann P. A. Wagner) 1772-1780 östl. Parkzone
4. Figurenzyklus (Peter Wagner) Kinderfiguren auf der Schloßterasse
















Eine bedeutende Sehenswürdigkeit ist das 1772/73 erbaute Grottenhaus mit seinen Fabelwesen aus Stuck und Muscheln. Der Volksmund nennt es "Schneckenhaus".
Die umliegende Bevölkerung wurde beauftragt, Muscheln und Schneckenhäuser zu sammeln und für einen geringen Lohn abzugeben.





Hauptanziehungspunkt ist der große See von 1702-1703 mit seinem mittigen Parnass. Als Kinder sind wir oft hierher gekommen, um die Enten und Schwäne zu füttern. Auch Eislaufen war im Winter möglich.




Man beachte die wechselnde Skulpturenbekrönung durch ehrenamtliche Vogelhelfer. Hier eine Taube.




Der "Gelbe Turm" oder "Wasserturm" besitzt eine Kanalverbindung zwischen großem See und Main. Er versorgt die Gartenalage mit Wasser. Errichtet wurde er 1702.




(Groschifotocollage)



Laubengang. Diese Laubengänge und ihre Umgebung gehören zur endgültigen Ausgestaltung um 1763-1768

Weiter geht es. Haltet ihr noch durch? Noch mehr Parkbilder:



Ursprünglich war hier auch ein Tiergarten, der zum Sommerhaus gehörte. Ein Überbleibsel davon ist ein Jagdtürmchen nördlich des Schlosses.
Das Schloß selbst entstand als bischöflicher Sommersitz in den Jahren 1680-1682. Eine Erweiterung und Modernisierung erfolgte 1749-1753.




(Groschifoto)


(Groschifotocollage)






*Oink* Wohl eine Homage an den ursprünglichen
Zweck des Sommersitzes.










Detail der Schloßanlage und des Parks aus dem Gartenplan von Johann Anton Oth, um 1780


Ausführlicher Führer für den Park.

Comment 'sexy time' if you read it all!



... and take a seat! (Groschifoto)

__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 14 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 11.06.2011 17:00.

07.05.2011 12:42 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Ute Ute ist weiblich
Co-Admin


images/avatars/avatar-300.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 03.03.2011
Beiträge: 857
Vorname: Ute
Herkunft: Untergruppenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Groschi
erstmal Danke und Gruß an Claudia für die vielen schönen Bilder. Freude Freude Freude
Das ist eine wunderschöne Anlage, Schloss und Park. Ich wette, man kann den ganzen Tag dort verbringen und findet immer neue Kostbarkeiten. Freude
Ich liebe Parks mit vielen Skulpturen und Wasserspielen ;)


liebe Grüße
Ute

__________________
Liebe Grüße
Ute
Flickr
07.05.2011 16:35 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
Ute Ute ist weiblich
Co-Admin


images/avatars/avatar-300.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 03.03.2011
Beiträge: 857
Vorname: Ute
Herkunft: Untergruppenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Danke für die Bank im Grünen Grinsen Komme gerade zurück aus der Wilhelma und kann jetzt einen ruhigen Platz gebrauchen Freude

__________________
Liebe Grüße
Ute
Flickr
07.05.2011 16:37 Ute ist offline E-Mail an Ute senden Homepage von Ute Beiträge von Ute suchen Nehmen Sie Ute in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ja, da kann man immer wieder hin. War vor einer Stunde dort und hab noch schnell Detailfotos vom Jagd- und Wasserturm gemacht.

__________________

Mein Blog
07.05.2011 16:48 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
BurgfräuleinMS BurgfräuleinMS ist weiblich
Auslandsreporterin



[meine Galerie]
Dabei seit: 17.01.2010
Beiträge: 393
Vorname: Susanne
Herkunft: Münsterland

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Da hat Claudia wirklich viele schöne Fotos dieser Anlage zusammengetragen.
Gefällt mir sehr gut, vor allem der kleine Turm.

__________________
Burgen und Hundefreundin (B)engel
07.05.2011 17:58 BurgfräuleinMS ist offline E-Mail an BurgfräuleinMS senden Homepage von BurgfräuleinMS Beiträge von BurgfräuleinMS suchen Nehmen Sie BurgfräuleinMS in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Claudia hätte den Turm nur wesentlich besser fotografiert, ich halte meist einfach drauf, während sie gewissermaßen komponiert.



Noch ein Nachschlag mit Claudias Fotos:






Vergleich 1950 und 2011:












__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 07.05.2011 18:57.

07.05.2011 18:40 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
frank frank ist männlich
Großherzog


images/avatars/avatar-261.gif


[meine Galerie]
Dabei seit: 06.01.2011
Beiträge: 1.722
Vorname: Frank
Herkunft: Mark Brandenburg

Die Anlage mit den drei "H" Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Groschi!!

Den Anmerkungen von Ute und Susanne kann ich mich nur anschließen. Eine ganz ganz tolle Anlage. Ich kenne diese leider nur von Fotos und habe sie vor Jahren auch in meine Wunschliste eingetragen.
Die Bilder von Claudia zeigen die Schönheit der Anlage und animieren den Besuch baldigst in "Angriff" zu nehmen.

__________________
Ein freundliches "Burg auf"
Burgen- und Schlösserfreund frank
07.05.2011 23:50 frank ist offline E-Mail an frank senden Beiträge von frank suchen Nehmen Sie frank in Ihre Freundesliste auf
Groschi
Markgraf


images/avatars/avatar-353.jpg


[meine Galerie]
Dabei seit: 08.01.2011
Beiträge: 530
Vorname: ja, den Luxus leiste ich mir: Joachim
Herkunft: Weiß nicht, wo "sie" herkommen, aber ich komme aus Würzburg/Franken

Groschi unterwegs - Schloß Giebelstadt Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen



Claudia und ich waren nach dem Röttingenbesuch noch in Giebelstadt essen und verdauten laufenderweise das essen.
Dabei kamen wir am Schloß der Zobel von Giebelstadt vorbei.
Das Schloß ist ein trauriges Beispiel, was passieren kann, wenn man sich als besitzer verspekuliert. Es wurde zwar von einem Giebelstädter, der in texas lebt, gekauft, doch bei unserer Besichtigung (rein kommt man leider nicht), erzählte uns jemand, daß es wieder zum Verkauf steht.
Wer mag etwa zwei Millionen Renovierungskosten aufbringen? Naaaaa?
Das Schloß soll oder sollte als Hotel umgebaut werden. Hat sich der neue Besitezr ebenfalls verspekuliert?



Wappentier der Zobel: ein Pferdekopf. Schießscharten künden noch von dem Mittelalter.


Die beiden hier haben eine Schießscharte als Wohung und Nistplatz auserkoren.



Hauptzufahrt und altes Tor in den "Park". Der Schloßpark ist völlig verwildert. Die alten Bäume sind der rest, der eine gewisse Form von Struktur des Gartens zeigt. Es muß einmal schön ausgesehen haben. Vielleicht finde ich alte Ansichten des Schloses, die das zeigen.






Ein weiterer Zgang, auch hier ist alles dicht unglücklich

Innenansichten findet man hier:
Ich bin ein Link

Und der Efeu! DER nimmt bald vollständig Besitz vom Schloß. Mit seinen über das Mauerwerk tastenden und kriechenden "Fingern" erscheint er wie ein Geandter der Natur, der in ihrem Auftrag das Schloß für sie übernimmt und nicht mehr hergeben soll.



Ein Video zu der ganzen Misere rund ums Schloß:


Etwas Schloßgeschichte:
Wie es jetzt da steht, stammt das Schloß aus der Zeit nach 1525 (in diesem Jahr wurde es niedergebrannt). Der erste Ausabu erfolgte bis 1545, dann folgte ein zweiter in den Jahren 1581-1585 Im 17. und 18. Jahrhudnert wurde das Schloß anscheinend wohlnicher gestaltet, da fast alle Fenster der Außenwände dieser Zeit entstammen.
Die wenigen Schießscharten stammen wie die Rundtürme aus dem 15. Jahrhundert.
Grundsubstanz stammt noch aus dem 14. Jahrundert, als die Burg an diesem Platz gebaut wurde.


Einzige alte Ansicht, die ich fand. Wohl großzügig um 1900 herum
Der Turm im Vordergrund ist der Efeuturm


Wir wollten anschließend noch in die Kirche neben dem Schloß, aber leider ist sie in evangelischen Händen, was primär heißt: abgeschlossen. Mei, da heißt es immer, bei den evangleischen (war auch mal einer) Christenleut, ihre Gotteshäuser sollen für alle jederzeit offenstehen ... naja.



__________________

Mein Blog

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Groschi: 10.05.2011 12:30.

10.05.2011 11:55 Groschi ist offline E-Mail an Groschi senden Homepage von Groschi Beiträge von Groschi suchen Nehmen Sie Groschi in Ihre Freundesliste auf
Seiten (7): « vorherige 1 2 [3] 4 5 nächste » ... letzte » Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Burgen und Schloesser » Burgen & Schlösser » Deutschland » Bayern » Bayern

Views heute: 199.649 | Views gestern: 289.257 | Views gesamt: 105.992.427


Impressum Datenschutzerklaerung
Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH