Geschrieben von frank am 10.03.2011 um 09:19:
Kurioses (3) Unsere tiefsten Burgbrunnen
Hallo Burgen- und Schlösserfreunde!!!
Heute mal was ganz anderes. Burgbrunnen. Nicht irgendwelche, sondern die tiefsten, die Deutschland und Europa zu bieten haben.
Da fang ich gleich mit dem Tiefsten an, dem Burgbrunnen von Kyffhausen;
Die Reichsburg Kyffhausen ist heute Ruine und liegt in der Nähe von Tilleda, der ehemaligen Pfalz aus ottonischer Zeit, bei Bad Frankenhausen im Freistaat Thüringen. Mit einer Höhe von 457 m über Normalnull (NN), seit 1993 wird, weil Unterschiede bei den alten und neuen Bundesländern vorhanden sind, von DHHN (Deutsches Haupthöhennetz) auf NHN (Normalhöhennull), umgestellt, sind die Reste der Burg schon von weitem sichtbar.
Bekannt wurde die Burg durch das heute vielbesuchte Kyffhäuserdenkmal und der alten Barbarossasage. Etwa 200 m unterhalb der Burgruine erstreckt sich die Goldene Aue. Das klingte schon Märchenhaft!
Die Burganlage selbst gehört mit zu den größten in Deutschland und hat eine Länge von über 600 Meter bei immerhin einer Breite von 60 Metern.
Der Brunnen liegt in der Oberburg (ältester Teil der Anlage), weiterhin gibt es noch die Mittel- und Unterburg. Er war verschüttet und wurde bei Arbeiten am Kyffhäuserdenkmal
wiederentdeckt.
Die Bauzeit des Brunnens wird teilweise sehr wage mit 1140-1180 angenommen. Sicher ist das nicht!!!
Zwei Meter im Durchmesser und 176 Meter tief in den Fels getrieben, was für eine Leistung für damalige Verhältnisse!!
Es ist noch oft zu lesen, dass dieser Brunnen durch Grundwasser gespeist wird, was falsch ist.
Bei einem Quiz wäre Sickerwasser die richtige Lösung!!!
Übrigens bei 9 Meter Wasserstand ist Schluss, alles was mehr hineinläuft, läuft über eine Felsspalte wieder raus.
Bereits in den 1930er Jahren (1934/38) wurde bei archäologischen Ausgrabungen der Brunnen von Schutt und Unrat befreit.
Heute ist der Brunnen beleuchtet. Um die enorme Tiefe zu erahnen, kann man kleine Steine käuflich erwerben und diese dann in den Brunnen werfen oder einfach fallen lassen. Bis zum Auftreffen auf die Wasseroberfläche vergehen erstaunliche 20 (in Worten zwanzig) Sekunden!!!
Falls jemand bedenken hat, naja irgendwann ist der Brunnen voller Steinchen, dem sei erleichternd gesagt; unter der Wasseroberfläche befindet sich ein Auffangkorb, der regelmäßig gelehrt wird, so dass die Steinchen erneut in den Brunnen und wieder heraus und wieder in den Brunnen und wieder und wieder und …..
Hier erst mal die Burg;
Quelle:Internet
jetzt das Brunnenhäuschen;
Quelle: Internet
Und der Blick in den tiefsten Brunnen;
Quelle: Internet
Der zweittiefste Burgbrunnen!!
„Auf der Festung Königstein, Königstein, Königstein, muss doch auch ein Brunnen sein, Brunnen sein!!!“ Das Liedchen mit den vielen Strophen ist bestimmt vielen bekannt.
Diese Festung ist eine der größten (9,5 ha) in Europa (also auch von Deutschland!).
Sie liegt im malerischen Elbsandsteingebirge auf dem Tafelberg (240 m hoch) im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge in Sachsen. Als Kind war ich schon von der Größe dieses Bauwerkes beeindruckt! Und heute um so mehr.
Aber es geht heute nicht um die Festung, sondern um den dort befindlichen Brunnen. Er ist mit einer Tiefe von 152,5 Metern der Tiefste in Sachsen und sogar der Zweittiefste in Europa (also auch von Deutschland)!!!
Da die Besatzung des Königstein auf Regenwasser und Wasser aus Zisternen angewiesen waren, wurde der notwendige Brunnen von 1563 bis 1569 in nur ca. 6 Jahren angelegt. Was für eine Leistung!!
Der Blick zur Festung;
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Das Brunnenhaus;
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Der Brunnen;
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Und der Blick in den zweittiefsten Brunnen;
Quelle: Internet
Der dritttiefste Brunnen Deutschlands ist auf der Hohenburg (Homberg), die heute Ruine ist, zu finden. Sie liegt auf dem Schlossberg von Homberg an der Efze im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen. Da wir hier viele Mitglieder aus diesem Bundesland haben, werde ich mich kurz fassen.
Von 1605 bis 1613 wurde der 150 Meter tiefe Brunnen, der damals 25000 Taler (heute wahrscheinlich 250.000 Euro) gekostet hat, ausgehauen aus Basalt (komplett ausgemauert!!)!! Bezahlt hat es der Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, auch als der „Gelehrte“ bekannt.
Auch hier ein Bild der Burg mal bei Nacht;
Quelle: Internet
Und der Brunnen;
Quelle: Internet
Und zum Schluss der Blick in die Tiefe;
Quelle: Internet
Ich hoffe, die kleine Reise zu den tiefsten Burgbrunnen findet Eure Zustimmung, auch wenn ich nur die Nummer 2 selbst besucht habe.
Vielleicht klappt es noch die anderen beiden zu besuchen.
Fahrt hin, macht Euch selbst ein Bild (oder mehrere).
Geschrieben von Brunhilde am 02.02.2012 um 09:20:
Höhen- oder Tiefenangst...
... ich habe zwar Respekt vor Höhen und Tiefen...
Im Leben genauso, wie auf den Gipfeln von Bergen,
Türmen oder Hochhäusern... ;)
Aber wirklich Angst hätte ich davor, in eine Grube zu fallen,
aus der ich nicht mehr raus käme... oder gar, noch nicht wirklich
tot eingebuddelt zu werden...
Aber... da ich nach meinem Ableben eh verbrannt werden
möchte, kann das ja nicht mehr passieren...
da wirds heiss!!!
Ich bin schon, als ich kaum laufen könnte auf hohen "Sachen"
herum geklettert!!!
Und das Hinunter sehen hat mir eher Freude gemacht!
Aber... tolle Bilder... und Berichte...
Danke dafür!!!
Lieben Gruß von Bruni